Herthas Cheftrainer Sandro Schwarz will sich nicht auf das Finanzielle seines Vereins fokussieren. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Soeren Stache/dpa)

Hertha-Trainer Sandro Schwarz will sich trotz des Einstiegs eines neuen Investors mit seiner Arbeit beim Berliner Fußball-Bundesligisten nur auf die sportlichen Aspekte konzentrieren.

«Ich habe großen Respekt vor meinem Trainerteam, vor meinem Staff, vor meiner Mannschaft, weil wir, klar, das ist kein Geheimnis, außerhalb des Platzes das eine oder andere Thema haben», sagte Schwarz nach dem 1:1 gegen den FSV Mainz 05 am Samstag. Wenige Stunden zuvor hatten die Berliner die Zusammenarbeit mit dem amerikanischen Unternehmen 777 Partners bekannt gegeben, das die Anteile von Lars Windhorst übernimmt.

Sarkastisch hatte Schwarz auf die Frage reagiert, wie er den öffentlichen Wirbel der letzten Tage um den sich anbahnenden Deal wahrgenommen habe. «Letzten Tage? Okay, okay», sagte der 44-Jährige und lachte – das sollte wohl heißen, es gibt den Wirbel schon so lange, wie Schwarz Trainer der Berliner ist, seit letztem Sommer, und eigentlich sogar noch länger. 

Der Hertha-Coach lobte sein Umfeld im Verein dafür, diese Querelen ausgeblendet zu haben. «Aber wie wir fokussiert sind auf Leistung, auf Inhalte, deswegen habe ich ein Urvertrauen zu meinen Jungs, wie sie damit umgehen. Wir machen kein Thema daraus, sondern wir konzentrieren uns auf das, was wir beeinflussen können», versicherte Schwarz. 

Diesen Fokus will er auch für die letzte zehn Saisonspiele im engen Abstiegskampf beibehalten. «Das ist in der Kabine, das ist unser Miteinander, das ist Leistung auf dem Trainingsplatz, sich so darauf vorzubereiten, dass du immer am Wochenende die Möglichkeit hast, Spiele zu gewinnen», meinte Schwarz.

Für die Hertha ist der Deal mit 777 Partners dennoch eine Zäsur. Am Montag (14.00 Uhr) soll die neue Zusammenarbeit öffentlich präsentiert werden. Noch haben die Berliner keine Zahlen publik gemacht. Medienberichten zufolge soll schnell ein zweistelliger Millionenbetrag fließen, insgesamt könnten innerhalb der nächsten beiden Jahre 100 Millionen Euro investiert werden. Die Anteile des Investors an der Hertha KGaA würden von den knapp 65 Prozent, die Windhorst einst für rund 375 Millionen Euro erworben hatte, auf 75 Prozent steigen.

Viele Fans sehen Investorengeschäfte offenbar weiter kritisch. Am Samstag wurde vor dem Anpfiff ein großes Banner mit dem Schriftzug entrollt: «Kontrollverlust fürs schnelle Geld – 50+1 nur noch auf dem Papier?!»

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