Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Marijan Murat/dpa)

Das erneute frühe WM-Scheitern hat nach Ansicht von Ex-Nationalspieler Thomas Hitzlsperger endgültig den Nimbus der DFB-Auswahl zerstört. «Wir sind keine Turniermannschaft mehr», sagte der ARD-Experte am Donnerstag nach dem Vorrunden-Aus der Nationalmannschaft bei der Fußball-WM in Katar.

Schon 2018 war das DFB-Team in der WM-Vorrunde ausgeschieden. Das wirft laut Hitzlsperger grundsätzliche Fragen auf. «Sind wir wirklich so gut, haben wir wirklich so viele gute Spieler, wie wir glauben? Da wäre ich mir nicht so sicher», sagte der 40-Jährige.

Nationaltorhüterin Almuth Schult bemängelte die Einstellung der Mannschaft beim Turnier in Katar. «Ich fand nicht, dass es 100 Prozent waren von der kompletten Mannschaft. Deshalb sind sie zurecht ausgeschieden bei diesem Wettbewerb, weil sie nicht in den drei Spielen 100 Prozent gebracht haben», sagte Schult. 

Ex-Weltmeister Sami Khedira sieht die Ursachen für die jüngsten Turnier-Enttäuschungen in der Ausbildung der Spieler. «Wir haben geile Zocker. Aber Fußball ist bisschen mehr als nur Zocken. Fußball ist auch Mentalität», sagte der 35-Jährige. Vor allem in der Defensive seien «banale Fehler» gemacht worden.

Dennoch müsse Bundestrainer Hansi Flick eine weitere Chance zur Bewährung bekommen. «Er ist sehr klar, er ist selbstkritisch, hat eine gute Spielidee, ist ein Menschenfänger. Ich sehe ihn als extrem guten Trainer», urteilte Khedira.

Hitzlsperger sieht es als «absoluten Quatsch, den Trainer rauszuschmeißen». Für Flick sei dies «eine bittere Erfahrung. Aber natürlich hat er verdient, es bei der Europameisterschaft besser zu machen.»

Flicks Schützlinge müssen trotz des 4:2 (1:0) gegen Costa Rica im letzten Gruppenspiel die Heimreise antreten. Durch Japans überraschenden Sieg gegen Spanien blieb der Nationalmannschaft nur Rang drei nach der Vorrunde.

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