Uli Hoeneß hat sich in der spannenden Personalie Max Eberl nicht festgelegt. «Ich kann nur immer wieder betonen, dass das Weggehen von Max in Leipzig mit dem FC Bayern überhaupt nichts zu tun hat. Er hat mir gesagt, dass er sich dort nicht so wohlgefühlt und dass die Chemie einfach nicht gestimmt hat», sagte Hoeneß in einem Interview bei RTL/ntv.
Das Interview wurde bereits vor einem Monat geführt und nun ausgestrahlt. In der Woche tagte der Aufsichtsrat des FC Bayern München. Ob sich nach dieser Sitzung etwas an Hoeneß‘ Kalkül geändert hat, ist nicht öffentlich bekannt. Leipzig hatte sich Ende September kurz vor dem Topspiel gegen den FC Bayern von Eberl getrennt. Grund war aus Sicht der RB-Bosse das fehlende Bekenntnis von Eberl zum Leipziger Club.
Seit dem Aus von Hasan Salihamidzic Ende Mai als Sportvorstand ist dieser Posten beim deutschen Fußball-Rekordmeister FC Bayern München unbesetzt. Man werde in den nächsten vier bis sechs Monaten wahrscheinlich einen Mann für diese Position einstellen, sagte der 71-jährige Hoeneß, der damit den schon einmal von ihm aufgezeichneten Fahrplan bestätigte. «Dann schauen wir mal, ob das der Max sein wird oder jemand anderes.» Hoeneß gehört dem Aufsichtsrat an, der Vorstände beruft.
Hoeneß stellt Dreesen längere Amtszeit in Aussicht
Mit dem langjährigen Finanzchef Jan-Christian Dreesen, der als Vorstandsvorsitzender der Nachfolger von Oliver Kahn wurde, ist Hoeneß sehr zufrieden. Dieser kenne den Verein aus dem Effeff und es laufe sehr gut mit ihm, sagte der Bayern-Macher. Die Amtszeit von Dreesen betrage «zunächst mal zwei Jahre». Hoeneß stellte dem 56-Jährigen eine längere Zeit in Aussicht. «Er ist ja jung genug, das einige Jahre zu machen. Wir werden zu entscheiden haben, ob wir dann einen Sportvorstand noch dazu kriegen.»
Hoeneß wies darauf hin, dass man Christoph Freund als «hervorragenden Sportdirektor» habe. Dieser habe Salzburg viel Geld durch Transfers eingebracht und dort hervorragende Arbeit geleistet, führte der Ehrenpräsident aus. Das solle Freund zusammen mit Jochen Sauer, Direktor Nachwuchsentwicklung, auch beim FC Bayern machen.
Hoeneß bekräftigte seinen Rückzugsplan. Zusammen mit dem langjährigen Bayern-Kollegen Karl-Heinz Rummenigge und Präsident Herbert Hainer habe man versucht, den Verein nach Problemen «wieder in ein ruhiges Fahrwasser» zu bringen. Jetzt wolle man den FC Bayern wieder dahin bringen, wo er gewesen sei. Danach werde man den Verein weiter wohlwollend beraten, «aber wir werden nicht dreimal die Woche hier sein, um Dinge zu besprechen», sagte er über sich und Rummenigge.