Kylian Mbappé sagt Paris Saint-Germain «Au Revoir». Der Fußball-Superstar verlässt den französischen Hauptstadt-Club und wird ins Ausland wechseln, wie er in einer knapp vierminütigen Videobotschaft bei X verkündete.
«Ich werde nicht verlängern», teilte der 25-Jährige mit, «das Abenteuer wird in wenigen Wochen zu Ende gehen.» Wohin es ihn ziehen wird, verriet Mbappé zwar nicht. Schon lange gilt es aber als offenes Geheimnis, dass Real Madrid als neuer Arbeitgeber bereitsteht.
In der teils emotional gehaltenen Botschaft dankte der Topstürmer auch seinen Trainern, darunter Noch-Bayern-Trainer Thomas Tuchel, die ihn während seines siebenjährigen Paris-Aufenthalts begleitet haben. 2017 war er als hochtalentierter Jugendlicher von der AS Monaco nach Paris gewechselt, ein Jahr später schoss er Frankreich im WM-Finale zum zweiten Weltmeister-Titel nach 1998. Als Spieler und Mensch sei er in dieser Zeit gewachsen, erklärte Mbappé.
Ärgernis Champions League
Sechs Meisterschaften und drei Pokaltitel sammelte der Ausnahmespieler an der Seine, fünfmal wurde er Torschützenkönig der Ligue 1. Nur international, in der Champions League, scheiterte er mit PSG immer wieder am großen Ziel, auch mal den Henkelpott um den Eiffelturm tragen zu dürfen. 2020 verpasste Mbappé mit Tuchel als Trainer den Finalsieg gegen den FC Bayern München, vor wenigen Tagen war nach zwei 0:1-Niederlagen im Halbfinale gegen Borussia Dortmund erneut vorzeitig Endstation.
Trotz der Misserfolge im europäischen Vereinsfußball sehe er den Club «in guten Händen», meinte Mbappé. PSG sei ein Club, «den wir lieben oder hassen – ich habe mich entschieden, ihn zu lieben». Er habe es nie bereut, bei diesem prestigeträchtigen Club unterschrieben zu haben. Die Ankündigung, das Land zu verlassen, falle ihm schwer, «aber ich denke, ich brauche das, eine neue Herausforderung nach sieben Jahren».
Erst Lyon schlagen, dann zu Real?
Schon seit Monaten wird über einen Abgang Mbappés spekuliert. Als neuer Club wird vor allem Spaniens Rekordmeister Real Madrid gehandelt. Ob er künftig für den Champions-League-Finalisten spielt, verriet Mbappé nicht – vorher will er ohnehin noch eine letzte Aufgabe erledigen und PSG im Coupe de France zum Pokalsieg am 25. Mai gegen Lyon führen.
Nach dem Europapokal-Aus gegen den BVB am Dienstag hatte er auf eine provokante Frage nach seinem möglichen künftigen Arbeitgeber Real genervt reagiert. Ob er im anderen Halbfinale zwischen Real Madrid und Bayern München den Königlichen die Daumen drücken würde, war er gefragt worden. Mbappé schaute daraufhin einmal genervt auf, presste die Lippen zusammen und entschwand dann von den Mikrofonen und dem Bild der TV-Kameras. Eine Antwort auf seine Zukunft dürfte nun zumindest bald folgen.