Dortmunds Donyell Malen jubelt mit Karim Adeyemi (l) über einen Treffer. Zusammen mit Sébastien Haller sorgten die Angreifer zuletzt für Furore. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Bernd Thissen/dpa)

In der Hinrunde erfolglos, in der Rückrunde gefeiert – Borussia Dortmund setzt im Titel-Endspurt auf ein Trio infernale. Nach anfänglicher Torflaute sorgen die pfeilschnellen Außenstürmer Donyell Malen und Karim Adeyemi neuerdings für Furore.

Und weil auch Torjäger Sébastien Haller nur ein halbes Jahr nach seinen beiden Krebsoperationen mit begleitenden Chemotherapien auf einem guten Weg zu alter Klasse ist, dürfen Dortmunds Fußballer weiter auf ein Happy End im Fernduell mit dem FC Bayern hoffen.

Kein Team in Europa traf nach dem Ende der Winterpause häufiger als der BVB, der nach der Winterpause beeindruckende 53 Tore erzielte. Allein 22 davon gehen auf das Konto der drei Offensivkräfte. «Das ist genau das, was wir uns vorgestellt haben. Man sieht, was alles in ihren Füßen steckt», kommentierte Trainer Edin Terzic den Höhenflug der Angreifer. «Schwer vorzustellen, dass diese drei Spieler nach 17 Spieltagen noch kein Bundesliga-Tor hatten», fügte Terzic hinzu.

Die Deutsche Presse-Agentur wirft vor dem Spiel des Tabellenzweiten am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) beim FC Augsburg einen Blick auf die drei Erfolgsgaranten der vergangenen Wochen: 

Donyell Malen

Der von vielen Fans bereits als Fehleinkauf abgeschriebene Malen wirkt neuerdings von schweren Lasten befreit. Nach über einem Jahr im BVB-Trikot bestätigt der im Sommer 2021 für rund 30 Millionen Euro aus Eindhoven verpflichtete Niederländer seine guten Trainingsleistungen auch während der Spiele. Mit neun Toren und vier Assists gehört der 24-Jährige in diesem Jahr plötzlich zu den besten Scorern der Liga.  

«Mit seiner Dynamik, seiner Abschlussstärke und seinen Vorbereiterfähigkeiten ist er unglaublich bereichernd für uns. Das war die Idee hinter seiner Verpflichtung. Ich bin froh, dass er das inzwischen immer häufiger unter Beweis stellt», lobte BVB-Sportdirektor Sebastian Kehl unlängst.

Karim Adeymi

Nach langem Anlauf startet der im Sommer von RB Salzburg verpflichtete Adeyemi in imposanter Manier durch und brachte es bisher auf sechs Tore und sechs Vorlagen. Stolz verkündete der BVB am Donnerstag, dass der laut Messungen derzeit schnellste Bundesliga-Spieler zum «Rookie of the Season» gewählt wurde. Bei dem Voting von Fans, den Clubs und ausgewählten Bundesliga-Experten setzte sich der 21-Jährige gegen Matthijs de Ligt (Bayern München) und Henning Matriciani (FC Schalke 04) durch. Der deutsche Nationalspieler ist nach Ousmane Dembélé (2016/17) der zweite BVB-Profi, der sich über diese Auszeichnung freuen kann.

Sein Siegtor Mitte Februar zum 1:0 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den FC Chelsea nach erfolgreichem Solo-Lauf über knapp 70 Meter erwies sich als Schlüsselerlebnis. «Wir hoffen einfach, dass es nicht nur ein Knoten ist, der geplatzt ist, sondern dass es eine konstante Leistung von ihm ist», kommentierte Terzic damals. Der Wunsch des Trainers sollte in Erfüllung gehen.   

Sébastien Haller

Besonders erfreulich ist der Formanstieg bei Haller, der nach seiner Hodenkrebs-Diagnose im Sommertrainingslager von Bad Ragaz den größten Teil der Hinrunde verpasst hatte. Beim 5:2 gegen Mönchengladbach am vergangenen Samstag machte der Torjäger sein bisher bestes Spiel im BVB-Trikot, leitete die ersten beiden Tore ein und erzielte die nächsten beiden selbst. «Es ist etwas Mentales, warum es bei mir so gut läuft. Ich genieße es jeden Tag, dass ich hier bin, auf dem Platz und in der Kabine sein kann», kommentierte der im vergangenen Sommer von Ajax Amsterdam für über 30 Millionen Euro verpflichtete Dortmunder Rekordeinkauf. 

Nach Einschätzung von Terzic hat der Torjäger nicht nur wegen seiner sieben Tore großen Anteil an der positiven Entwicklung. Mit seiner Fähigkeit, den Ball nach Zuspielen zu behaupten und weiterzuleiten, sorge er dafür, «dass die Jungs um ihn herum besser werden». Der BVB-Trainer weiter: «Wir haben Spieler, die für uns Meter gewinnen. Er ist ein Spieler, der für uns Sekunden gewinnt.»

Heinz Büse, dpa
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