Union Berlins Präsident Dirk Zingler hat sich für eine neue Abstimmung über den Einstieg eines Investors in der Deutschen Fußball Liga (DFL) ausgesprochen.
«Wir tun hier etwas, was es im deutschen Profifußball noch nie gegeben hat und was ihn verändern wird. Wenn wir damit Erfolg haben wollen, unabhängig von der Art und Weise möglicher Investitionen, darf es keinerlei Zweifel an der Rechtmäßigkeit der dafür notwendigen Abstimmungen geben», sagte der 59-Jährige der Zeitung «Die Welt».
Der Club sei zudem überzeugt, dass nicht alle Alternativen ausreichend untersucht wurden, um Investitionen zu ermöglichen. «Unser Ansinnen ist es zudem, dass das Präsidium das Modell, für das man sich letztlich entscheidet, noch einmal in einer Mitgliederversammlung der DFL offen und transparent zur Abstimmung stellt. Denn ohne sattelfeste Legitimation gibt es keine Akzeptanz.» Präsident Claus Vogt vom VfB Stuttgart hatte sich ebenfalls für eine Wiederholung der Abstimmung ausgesprochen.
Für eine prozentuale Beteiligung an den TV-Erlösen soll ein Finanzinvestor der DFL eine Milliarde Euro zahlen. Bei der finalen Abstimmung der 36 Proficlubs für den milliardenschweren Deal im Dezember war die nötige Zwei-Drittel-Mehrheit nur knapp zustande gekommen. Für Fragen sorgte das Abstimmungsverhalten von Martin Kind für Hannover 96, der vom Stammverein angewiesen war, dagegen zu sein. Aus den aktiven Fanszenen gibt es seit Monaten Proteste gegen die DFL-Pläne, die sich zuletzt verschärften. Der Mainzer Sportvorstand Christian Heidel hatte ein Ende der Proteste gefordert.
Zingler zeigte Verständnis für die Fans und kritisierte die DFL für mangelnde Kommunikation. Die über ein Jahr sehr friedlichen und moderaten Proteste seien völlig ignoriert worden. «Die logische Entwicklung ist daher eine Steigerung der Protestformen bis dahin, dass nun offenbar Spielabbrüche in Kauf genommen werden.» Er habe den Eindruck, dass die DFL-Geschäftsführung das Thema aussitzen wolle. Union hatte bei der Abstimmung gegen den Antrag gestimmt.