Nach dem Spiel in Prag werden die Spieler von Union Berlin trotz der Niederlage von den Fans im Gästeblock wie Sieger gefeiert. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa)

Nach dem bitteren Europa-Start richtete Urs Fischer einen Appell an das immer starke Kollektiv von Union Berlin. Das unglückliche 1:3 (0:1) in der Conference League bei Slavia Prag soll nämlich bloß keine Langzeitwirkung haben.

«Wenn es ums Aufrichten geht, dann sind wir alle gefragt. Es gibt nicht zwei, drei Sätze und dann ist alles gut», sagte der Trainer des Fußball-Bundesligisten. Keine 70 Stunden nach dem Fehlstart in die Gruppenphase des neuen Europacups steht mit dem Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund am Sonntag (17.30 Uhr/DAZN) in der Bundesliga die nächste Charakterprüfung für die Eisernen an. «Aus einer Niederlage etwas mitzunehmen, gehört auch dazu», sagte Fischer.

Mögliche Sorgen schnell zerstreuen

Sorgen vor einem drohenden Stimmungsknick nach der ersten Pflichtspielniederlage seit Mai wollte Christopher Trimmel schnell zerstreuen. «Die Art und Weise war in Ordnung. So kann man mal verlieren. Daher werden wir mit dem Kopf weniger Probleme haben», sagte der Kapitän. Und mit den müden Körpern? Nein. Englische Wochen, sei man doch schon gewohnt, meinte der Österreicher.

Dennoch ging es für Union noch in der Nacht per Charterjet gleich noch zurück nach Berlin. Mehr als 50 Minuten Unterzahl nach der Gelb-Roten Karte für Paul Jaeckel hatten Kraft gekostet. Die späten Gegentore von Jan Kuchta (84.) und Ivan Schranz (88.) verhinderten den Punktgewinn, der nach den Treffern von Alexander Bah (18. Minute) für Slavia und dem Ausgleich von Kevin Behrens (70.) möglich schien.

Fischer: «Es ist noch alles drin»

«Man muss der Mannschaft ein Lob aussprechen, die Einstellung hat absolut gestimmt. Wir gehen trotzdem mit einem positiven Gefühl weiter», sagte Trimmel. Nur Cleverness und ein Tick Europa-Erfahrung fehlten gegen den tschechischen Meister. Fischer stimmte dem zu, sah aber in der Prager «Eden Arena» doch irgendwie aus, wie nach der Vertreibung aus dem Fußball-Paradies. Ein Remis hätte so gut in den erstaunlichen Plot der lange unbezwingbaren Eisernen gepasst.

Die Frage nach einem nun drohenden Gruppen-K.o. im Europacup machte den Schweizer dann aber doch etwas perplex. «Das finde ich überraschend. Wir haben nur ein Spiel verloren, noch sind fünf zu spielen. Es ist noch alles drin», sagte Fischer. Die nächste Aufgabe in der Conference League steht Ende des Monats beim ersten Heimspiel gegen Maccabi Haifa an. «Es sind genügend Spiele, um das zu drehen», sagte Fischer – bestmöglich als starkes Kollektiv.

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