Portugals Cristiano Ronaldo ärgert sich nach einer verpassten Torchance. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Luis Vieira/AP/dpa)

So schnell kann es Richtung Krise gehen. Vor wenigen Tagen wurden die Portugiesen noch für einen souveränen 4:0-Sieg in Tschechien gelobt. Nach dem späten 0:1 gegen Spanien steht nun nicht nur der glücklose Cristiano Ronaldo infrage, sondern auch die Bilanz von Nationaltrainer Fernando Santos.

Wenige Wochen vor dem Start der Weltmeisterschaft in Katar wird deutlich: nach Deutschland, England oder Frankreich befindet sich der nächste europäische Mitfavorit weit entfernt von seiner Topform.

«Es gibt Dinge zu verbessern, damit wir bei der WM in Topform sind», sagte Santos nach dem Verpassen des Finalturniers der Nations League. Lange Zeit hatte die Seleção das Spiel in Braga bestimmt und auch die besseren Chancen auf ihrer Seite: drei der aussichtsreichsten vergab Ronaldo (47. Minute/72./90.) – zweimal konnte der 37-Jährige Spaniens Torhüter Unai Simón nicht überwinden, einmal zögerte er frei vor dem Tor zu lange. Nach der Partie verschwand der gefrustete Stürmer schnell in den Katakomben. Santos wird sich in den kommenden Wochen nun auch die Frage stellen, ob er bei der WM auf Ronaldo in der Startelf setzt. Oder ob er aufstrebenden Talenten wie Milans Rafael Leão Vertrauen schenkt.

Auch Spaniens Coach Luis Enrique wird sich trotz des späten Siegtreffers von Álvaro Morata (88.) Gedanken machen. Im ersten Durchgang wirkte das Ballgeschiebe der Spanier ziel- und ideenlos. Erst mit der Hereinnahme der Ausnahmetalente Gavi, Yeremy, Pedri und Nico Williams wurde es besser. «Es ist wunderbar, diese Spieler zu trainieren. Ich könnte nicht nur 26, sondern 40 Spieler mit zur WM nehmen», sagte Enrique.

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