Der Stuttgarter Sasa Kalajdzic kehrte nach langer Verletzungspause auf den Platz zurück. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Richtig zufrieden waren weder Stefan Leitl noch Trainerkollege Pellegrino Matarazzo nach dem ernüchternden Kellerduell zwischen der SpVgg Greuther Fürth und dem VfB Stuttgart.

Sowohl das abgeschlagene Schlusslicht aus Franken als auch die schwächelnden Schwaben verpassten bei ihrem extrem blassen Rückrundenstart einen Schub für den Abstiegskampf in der Fußball-Bundesliga.

Die Stuttgarter waren beim 0:0 in der Schlussphase dem schmeichelhaften Dreier aber näher und verbesserten sich beim Comeback von Stürmer Sasa Kalajdzic nach 141 Tagen immerhin auf Tabellenplatz 15. Die Fürther sammelten ihren sechsten Saisonpunkt und blieben zumindest im dritten Heimspiel nacheinander ohne Gegentor.

«Ich bin froh, dass erneut die Null gestanden hat», sagte Leitl erleichtert über die neu gewonnene Stabilität und kritisierte: «Ich hätte mir gewünscht, dass wir schneller in Ballbesitz kommen und dann ruhiger spielen.»

Mislintat: Kalajdzic als «Zielspieler» wichtig

Die Personalie Kalajdzic war der Lichtblick beim VfB. «Man hat gesehen, wie wichtig er für uns als Zielspieler ist», sagte Sportdirektor Sven Mislintat. «Er hat unserem Spiel wieder gut getan», meinte Matarazzo, der seinen Sturmriesen sogar durchspielen ließ. «Man hat gemerkt, dass er noch Körner hatte, es war nicht das intensivste Spiel für ihn.»

So viele Körner hatte Kalajdzic nach 90 Minuten doch nicht mehr. «Ich bin fix und fertig», räumte er nach seiner langen Pause ein. «Ich konnte vom Kopf her, jetzt spüre ich aber den ganzen Körper.»

Seinen erst am Freitag vom FC Basel verpflichteten Stürmer Afimico Pululu berief Fürths Trainer Leitl gleich mal in seinen Kader. Der 22-Jährige blieb aber nur auf der Ersatzbank – im Gegensatz zum Stuttgarter Kalajdzic. Der österreichische Nationalstürmer war wegen einer Schulterverletzung letztmals am 20. August beim 0:4 gegen RB Leipzig zum Einsatz gekommen.

Kalajdzic spielte nun sogar durch. Eine richtig markante Szene hatte der Zwei-Meter-Hüne in der 26. Minute, als er nach einer Flanke von Borna Sosa aus sechs Metern hinter einen Fallrückzieher aber nicht mehr genug Druck brachte.

Hrgota verpasst Fürther Führung

Die Kellerteams standen in der Defensive weitgehend sicher. Bei den Fürthern versuchten Jamie Leweling und Timothy Tillman Angriffe einzuleiten. Die beste Szene in der ersten Hälfte ging aber auf eine herrliche Spielverlagerung von Paul Seguin (22.) zurück, dessen weiten Ball der zurückgekehrte Abwehrchef Nick Viergever auf der linken Seite blitzschnell weiterleitete. Kapitän Branimir Hrgota zielte per Kopf unbedrängt aus sechs Metern aber genau auf Stuttgarts Torwart Florian Müller – es hätte aus zentraler Position die Führung für die Hausherren sein müssen.

Die Fürther waren in dieser niveauarmen Partie in der Offensive einen Tick gefährlicher – vergaben aber ihre wenigen Chancen. Nach einem fahrlässigen Querpass des Stuttgarters Orel Mangala lupfte Hrgota (54.) über Keeper Müller, Innenverteidiger Waldemar Anton rettete jedoch vor der Linie.

Der VfB wurde nun sogar im Vorwärtsgang ein wenig zielstrebiger und drängte die Franken in die Verteidigung. Zwei Kopfbälle von Kalajdzic (76./77.) sorgten bei Fürths Torwart Sascha Burchert aber auch nicht für erhöhten Pulsschlag. Bei einer Bogenlampe in der 80. Minute musste sich der Schlussmann aber richtig langmachen. Der eingewechselte Ömer Beyaz (89.) hatte das Siegtor für die Gäste nach einem Schuss aus der Drehung sogar noch auf dem Fuß.

Von Martin Moravec, dpa
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