Die Zukunft von Fußball-Superstar Lionel Messi ist weiter offen. Ob er auch in der kommenden Saison für den FC Barcelona spielt oder seinen Verein seit Jugendtagen tatsächlich verlässt – unklar.
Bis zum Ablauf seines Kontraktes um Mitternacht gab der FC Barcelona, für den Messi seit 2004 im Profiteam spielte, kein offizielles Statement über eine Vertragsverlängerung mit oder einen Abschied des 34-Jährigen bekannt. Auch der Offensivspieler äußerte sich bisher nicht.
Damit wäre Messi, vorausgesetzt es gibt nicht doch eine lediglich noch nicht bekanntgemachte Weiterführung der Zusammenarbeit, nach 17 Spielzeiten in Barcelona erstmals vertragslos und könnte ablösefrei wechseln. Der argentinische Rekordnationalspieler, der gerade die «Albiceleste» bei der Copa América in Brasilien ins Viertelfinale geführt hat, spielte seit seinem 13. Lebensjahr für die Blaugrana. Der sechsmalige Weltfußballer gewann mit Barça 35 Titel.
Verhandlungen laufen – PSG wohl interessiert
Offen ist, ob es nicht doch noch zu einer Einigung über einen neuen Vertrag in den kommenden Tagen kommt. Die Verhandlungen zwischen Messi und Barça seien weit fortgeschritten, es fehlten nur noch Details, hatte die Zeitung «Sport» zuletzt geschrieben. Die «Marca» hatte berichtet, dass beide Parteien weiter verhandeln. Es gebe allerdings seit Tagen keine großen Fortschritte zu vermelden.
Nach Berichten französischer und spanischer Medien ist vor allem Paris an einer Verpflichtung des Ausnahmekönners interessiert. Auch der von Messis Ex-Trainer Pep Guardiola gecoachte englische Meister Manchester City soll Interesse haben.
Barça-Chef will Messi halten
Der neue Club-Chef Joan Laporta will Messi unbedingt halten. Er sei «mäßig optimistisch», dass Messi auch kommende Saison für die Katalanen auf Torejagd gehen werde, hatte Laporta Ende Mai gesagt. Der neue Vertrag mache Fortschritte, aber er sei noch nicht fertig, hieß es da. Laut Medien soll ein langfristiger Vertrag im Raum stehen. Laut «Marca» soll Messi für zwei weitere Jahre im Camp Nou verlängern, für 50 Millionen Euro brutto. Dann soll er weitere zehn Jahre als Club-Botschafter fungieren. Zudem könnte er dann seine Karriere, wenn er denn will, im Ausland ausklingen lassen.
Laporta betonte im Mai, der finanziell schwer angeschlagene Club wolle Messi «im Rahmen der Möglichkeiten» ein gutes Angebot unterbreiten. Messi wolle aber in erster Linie, dass die Mannschaft sich gut verstärkt, hieß es. Messi und Barcelona gewannen dieses Jahr nur den spanischen Pokal. In der Primera División belegten die Katalanen lediglich den dritten Platz, in der Champions League scheiterten sie im Achtelfinale an Paris Saint-Germain.
Im vorigen Sommer hatte Messi bereits versucht, den Verein zu verlassen. Er war aber vom später zurückgetretenen Clubboss Josep Bartomeu, mit dem er sich überwarf, daran gehindert worden. Bartomeu habe dies nur bei Aktivierung der im Vertrag festgeschriebenen Ablöseklausel von 700 Millionen Euro zulassen wollen, erklärte Messi damals. «Und das ist unmöglich», sagte Messi im vorigen September.
Zum achten Mal Torschützenkönig
Obwohl Messi gegen seinen Willen bleiben musste, glänzte er in dieser Saison wieder und wurde mit 30 Treffern zum achten Mal Torschützenkönig in La Liga. Er hält alle wichtigen Rekorde des Vereins: Messi ist der Barça-Spieler mit den meisten Toren (672), den meisten Spielen (778), den meisten Titeln und den meisten Siegen in der 121-jährigen Geschichte des Clubs.
Insgesamt gewann Messi in 17 Spielzeiten mit Barcelona 35 Titel, darunter viermal die Champions League, zehnmal die Meisterschaft, siebenmal den Pokal und achtmal den spanischen Supercup.
Messi war im Alter von 13 Jahren nach Barcelona gekommen, als er mit seiner Familie von Argentinien nach Spanien auswanderte, um sein Glück in der Jugendakademie des Vereins zu suchen. Sein Profidebüt für Barça gab er am 16. Oktober 2004.