Trainer Xavi suchte nicht nach Ausreden. «Keine Entschuldigung. Wir haben wirklich schlecht gespielt», sagte der ehemalige Profi und jetzige Coach des FC Barcelona.
Nach dem 0:1 (0:1) beim abstiegsbedrohten andalusischen Team von UD Almería attestierte der 43-Jährige seiner Mannschaft um Mittelstürmer Robert Lewandowski und den deutschen Nationaltorwart Marc-André ter Stegen die schlechteste Leistung in dieser Saison.
Die katalanische Fachzeitung «Sport» klagte groß auf Seite eins: «Barca schenkt Real Madrid neues Leben». Und in Madrid freut man sich – verspottet auch den Gegner: «Barca hat Angst», titelte die Hauptstadt-Zeitung «Marca»
Real verkürzt den Rückstand
«Es ist schade, wir hatten eine große Gelegenheit», betonte der 43-Jährige. Oder wie es die Sportzeitung «As» formulierte: «Schwindelanfall beim Spitzenreiter, Grinsen bei Real.» Denn statt den Königlichen am 23. Spieltag in der spanischen Fußball-Meisterschaft auf zehn Punkte davon zu eilen, machte Real trotz des eigenen Remis am Samstag in Überzahl gegen Atlético sogar noch einen Punkt gut.
Sieben Zähler trennen die Erzrivalen nun noch. «Wir hätten uns einen größeren Vorteil in der Liga verschaffen können, das hat nicht geklappt», sagte Eric García. Die spanischen Medien feierten indes die wieder aufkommende Spannung im Titelkampf.
K.o.-Spiel im Bernabeu wartet
Der nächste Stimmungsdämpfer nach dem Aus in der Europa League gegen Manchester United kommt für den FC Barcelona zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Vor ihnen würden ein paar knifflige Spiele liegen, sagte Eric García. Vor allem am kommenden Donnerstag, wenn Barça im Estadio Santiago Bernabeu von Real Madrid zum Halbfinal-Hinspiel in der Copa de Rey antreten muss.
In der Liga verloren die Katalanen das Hinspiel gegen Real im Oktober vergangenen Jahres in der Hauptstadt mit 1:3. Es war bis zur Pleite in Almería durch den Treffer von El Bilal Touré in der 24. Minute auch die einzige Niederlage des FC Barcelona in der Liga gewesen.
Lewandowski droht Ausfall
Ob Barça-Torjäger Robert Lewandowski bei dem Pokal-Knaller dabei ist, scheint fraglich. Beim Stürmer sei am Montag eine Muskelüberlastung am linken Oberschenkel diagnostiziert worden. Wie lange der Ex-Bundesliga-Profi von Borussia Dortmund und Bayern München möglicherweise pausieren muss, wurde zwar nicht mitgeteilt. Aber es bestehe die Gefahr, dass der 34-Jährige im Bernabéu nicht eingesetzt werden kann, schrieben die katalanische Zeitung «Mundo Deportivo» und andere Fachblätter. Lewandowskis Einsatz sei aber noch nicht völlig ausgeschlossen, heiß es.
Nach dem Aus in der Europa League vorige Woche bei Manchester United und der überraschenden Niederlage in Almería setzt sich die Pechsträhne des Tabellenführers der Primera División somit fort. Lewandowski ist für die Katalanen immens wichtig: Nach seinem Wechsel von München nach Barcelona im vergangenen Sommer erzielte er diese Saison in 31 Pflichtspielen bereits 25 Tore für seinen neuen Club.