Toni Kroos (vorne, l-r), Carlos Casemiro und Luka Modric von Real Madrid jubeln mit der Trophäe nach dem Sieg der Champions League. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Nick Potts/PA Wire/dpa)

Toni Kroos hat nach seinem Interview-Abbruch nach dem Triumph mit Real Madrid in der Champions League eine Aussprache mit ZDF-Reporter Nils Kaben ausgeschlossen.

Er habe darüber nachgedacht, mit ihm die Geschehnisse in seinem Podcast zu besprechen. «Dieser Gedanke ist ziemlich schnell verflogen, als ich dann gesehen habe, dass er auch noch der Erste ist, der ein Interview gibt und noch bekräftigt: Als Spieler sollte man sich nicht so benehmen», sagte der Weltmeister von 2014 im gemeinsamen Podcasts «Einfach mal Luppen» mit seinem Bruder Felix. «Von daher hat sich das erledigt. Wenn man das aus der Welt räumen will, bespricht man sich.»

Das hätte man sofort machen können: «Da wäre ich offen für gewesen. Aber man wählt nicht selbst den Weg, ein Interview zu geben und sich verteidigen zu wollen.»

Kroos hatte das Interview am Samstagabend nach dem 1:0-Sieg gegen den FC Liverpool, seinem fünften Triumph in der Königsklasse, abrupt beendet. «Du hattest 90 Minuten, dir vernünftige Fragen zu überlegen, und dann stellst du mir zwei so Scheißfragen», sagte Kroos kurz nach der Partie. Gefragt worden war er, ob es überraschend gewesen sei, dass Real im Endspiel so unter Druck geraten war.

Kaben räumte in einem «Spiegel»-Interview am Montag ein, dass er eine Frage «ganz klar» besser hätte formulieren können. Nach Rücksprache mit Kolleginnen und Kollegen sei man «ganz deutlich zu dem Schluss gekommen, dass man sich als Spieler so nicht benehmen sollte».

Kroos ändert Meinung nicht

«Auf jeden Fall kann man das auch natürlich mit etwas weniger Emotion bewerten, definitiv. Ich muss aber sagen, dass sich meine Meinung nicht geändert hat, auch ohne Emotion», bekräftigte Kroos. «Der Kollege vom ZDF» habe die Chance gehabt, ein Interview zu führen, «was es vielleicht gar nicht so oft gibt von mir oder gegeben hat. Wo man sagen kann, das kann man jetzt auch mal so laufen lassen.»

«Das dann mit so einer zweiten und dritten Frage so kaputtzumachen, das konnte ich einfach nicht verstehen», sagte der 32-Jährige. Gleichwohl versuche er, immer auch zu reflektieren und zu schauen, «was habe ich falsch gemacht? Man hätte vielleicht das Wort «Scheißfrage» weglassen können und man hätte es bei «Drecksfrage» belassen können», sagte Kroos.

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