Geheimnisse aus seiner Taktik macht Horst Hrubesch nicht - dabei geht es für die DFB-Frauen um die Olympia-Qualifikation. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Die deutschen Fußballerinnen gehen mit der Doppelspitze Alexandra Popp/Lea Schüller in das Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich – daraus macht Horst Hrubesch entgegen der sonstigen Branchen-Gepflogenheiten überhaupt kein Geheimnis. Während im Profigeschäft der Männer mittlerweile Trainingseinheiten, die Medienvertreter oder gar Fans komplett verfolgen können, eine Seltenheit sind, agiert der Interims-Bundestrainer da anders. «Von mir aus könnt ihr jedes Mal kommen», sagte der 72-Jährige bei der Pressekonferenz vor dem Nations-League-Halbfinale gegen Frankreich in Lyon lässig zu den Journalisten.

Die Einheit im Groupama-Stadion war zwar nur die ersten 15 Minuten für Medienvertreter offen – aber das ist bei Spielen unter der Regie der UEFA und FIFA längst üblich. Hrubesch hatte jedoch am Dienstag in Frankfurt etwa 100 Minuten vor den Augen von DFB-Mitarbeitern und Berichterstattern trainieren lassen. Dabei trennte er beim Abschlussspiel sichtbar Stamm- und Ersatzelf. Schüller vom FC Bayern und Popp vom VfL Wolfsburg stürmten nebeneinander.

Es geht um die Olympia-Qualifikation

Geheimnisse aus seiner Taktik macht Hrubesch nicht – dabei geht es für die DFB-Frauen um die Olympia-Qualifikation. Die deutsche Auswahl wäre mit einem Erfolg gegen Frankreich in Paris (26. Juli bis 11. August) dabei. Im Falle einer Niederlage bekäme sie eine zweite Chance im Spiel um Platz drei, da die Französinnen als Olympia-Gastgeberinnen automatisch qualifiziert sind. Dann wäre am Mittwoch in Sevilla oder Heerenveen der Verlierer der Partie zwischen den Weltmeisterinnen aus Spanien und den Niederlanden der Gegner.

Klar ist dank Hrubeschs Offenheit, dass die Vize-Europameisterinnen in einem 4-4-2-System auflaufen werden. Der Chefcoach setzt in der Offensive auf Außenbahnspielerinnen wie Svenja Huth – und auf die Durchschlagskraft von Schüller und Popp: «Sie haben auch die Möglichkeit, da eins zu eins durchzukommen. Lea mit ihrer Schnelligkeit, und Poppi kann Bälle festmachen, kann Bälle auflegen.»

Die 32 Jahre alte Kapitänin und Olympiasiegerin von 2016 hat zudem allerbeste Erinnerungen an Frankreich: Sowohl beim 2:1-Sieg im EM-Halbfinale 2022 in England als auch beim 2:1 im Testspiel wenige Monate später in Dresden erzielte sie beide Tore.

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