Der ehemalige Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm sieht in mangelnder Konkurrenz ein Problem für den FC Bayern München. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Alexander Hassenstein/Bongarts/Getty Images/DFB/dpa)

Die mangelnde Konkurrenz im eigenen Land könnte den FC Bayern München nach Einschätzung von Ex-Weltmeister Philipp Lahm im internationalen Vergleich schwächen.

«Vielleicht ist dieser Prozess bereits im Gange», schrieb Lahm in einer Kolumne für die Zeitung «Zeit». Der 38-Jährige verwies dabei auf das jeweilige Abschneiden der Bayern in der Champions League in den vergangenen zwölf Jahren. «Von 2010 bis 2016 erreichte er in sieben Versuchen sechsmal das Halbfinale und dreimal das Finale. Von 2017 bis 2022 schaffte er es hingegen nur zwei- von sechsmal unter die letzten Vier.» In dieser Spielzeit waren die Münchner bereits zum zweiten Mal nacheinander vor dem Halbfinale ausgeschieden.

In der Bundesliga feierten die Münchner indes den zehnten Titel in Serie. «Eine solche Statistik kennt man sonst nur von Skonto Riga, Dinamo Zagreb, Rosenborg Trondheim oder Dynamo Berlin aus der DDR-Oberliga», befand Lahm.

Das mache die Lage für den FC Bayern auch bequem. «Weil die nationale Konkurrenz dem internationalen Wettstreit nicht gewachsen ist, profitiert er wie kein Zweiter in Deutschland vom wirtschaftlichen Wachstum im europäischen Spitzenfußball», befand Lahm. «Um Spieler, die er will, bietet kaum ein anderer mit. Sein riesiger Vorsprung gestattet ihm sogar Schwächephasen.»

Mit einem modernen Stadion, einer tollen Stadt und vielen Fans habe der FC Bayern «alles, was beim Erfolg hilft». Eigentlich gebe es in Deutschland aber genug Standorte mit ähnlichem Potenzial. «Doch der HSV lieh sich Geld bei den Fans, stieg wie Schalke, Frankfurt, Berlin, Köln ab. Dortmund ging vor zwei Jahrzehnten fast pleite, hing am Tropf von Bayern München.» Und so warte die Bundesliga, die zweitfinanzkräftigste Liga der Welt, seit 1997 darauf, dass mal ein anderer als Bayern einen Europapokal gewinne.

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