Leon Goretzka hat sich beim FC Bayern München zu einem entscheidenden Leistungsträger zurückgekämpft, nachdem der deutsche Fußball-Rekordmeister im letzten Sommer erwogen hatte, ihn teuer zu verkaufen. Vor dem heutigen Bundesliga-Heimspiel gegen den VfL Bochum, wo er als Kind das Fußballspielen erlernte und seine Profikarriere begann, wird er in München als «Vorbild» angesehen.
„Hut ab vor seinen Leistungen“
Bayerns Sportdirektor Christoph Freund äußerte sich lobend über Goretzka: „Hut ab vor seinen Leistungen und wie er mit der Situation umgegangen ist.“ Freund betonte, das zeige viel über Goretzkas Charakter. „Es gibt sicher einige, die gesagt hätten, das ist unfair. Er hat weitertrainiert, sich dafür belohnt und jetzt richtig gute Spiele gemacht. Aktuell ist er ein wichtiger Faktor für uns.“
Trotz eines Vertrages bis 2026 sahen die Bayern-Bosse zu Beginn der Saison keine Perspektive für Goretzka und planten seinen Wechsel. „Wir haben ganz offen im Sommer mit ihm kommuniziert, dass es schwer werden wird. Er hat gesagt, er will den Kampf annehmen und bleibt hier“, schilderte Freund die damalige Situation.
Keine Garantien für die Zukunft
Goretzka hatte sich bereits in der vorherigen Saison unter Trainer Thomas Tuchel durchgesetzt und konnte dies auch unter Vincent Kompany erreichen. Anfangs spielte er als Verteidiger, mittlerweile ist er wieder im Mittelfeld aktiv. Er hat in dieser Saison bereits 29 Einsätze absolviert. „Fußball ist Tagesgeschäft“, bemerkte Freund, „es gibt Verletzungen und Ausfälle – und Leon hat seine Chance genutzt. Das zeigt, wie schnelllebig das Fußballgeschäft ist und dass man als Profi immer dranbleiben muss. Er ist ein Vorbild für viele, die in schwierigen Situationen sind.“
Auf die Frage, ob Goretzka eine langfristige Zukunft bei Bayern haben könnte, wich Freund aus: „Wir werden sehen, was die Zukunft bringt. Wir sind froh, dass wir ihn aktuell haben, weil er es richtig gut macht.“
Reagiert auch Nagelsmann?
In seiner aktuellen Form und als vorbildlicher Teamplayer stellt sich bei Goretzka zudem die Frage nach einem Comeback in der Nationalmannschaft. Sein Kollege Aleksandar Pavlovic wird voraussichtlich wegen eines hartnäckigen Infekts für die bevorstehenden Nations-League-Viertelfinale gegen Italien am 20. und 23. März ausfallen, was den Bedarf im Mittelfeld erhöhen könnte.
In den ersten vier Länderspielen unter Trainer Julian Nagelsmann im Herbst 2023 war Goretzka aktiv, wurde jedoch aufgrund des radikalen Kaderumbaus des ehemaligen Bayern-Trainers ausgemustert. Er passte nicht in das Rollenkonzept für die Heim-EM 2024 und ist seitdem Nationalspieler a.D. Am kommenden Donnerstag wird Nagelsmann den ersten DFB-Kader für 2025 nominieren. Wird es eine Rolle für den gewandelten Goretzka geben?