Victor Boniface (l) behielt mit Leverkusen in Mainz klar die Oberhand. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Uwe Anspach/dpa)

Auch ohne einen Treffer von Torjäger Victor Boniface hat Bayer Leverkusen einen Vereinsrekord aufgestellt und seine Ambitionen in der Fußball-Bundesliga untermauert.

Beim 3:0 (1:0)-Erfolg beim FSV Mainz 05 halfen der Werkself am Samstag ein Eigentor von Sepp van den Berg (18. Minute), ein Freistoß von Alejandro Grimaldo (59.) und ein Tor von Jonas Hofmann (65.), um den besten Saisonstart der Club-Historie perfekt zu machen. 16 Punkte nach sechs Spieltagen hatte Bayer bislang noch nie auf dem Konto. 

Am unteren Ende der Tabelle warten die glücklosen Mainzer weiter auf den ersten Dreier. Saisonübergreifend sind sie seit elf Liga-Spielen sieglos.

Als «Nackenschlag» hatte FSV-Coach Bo Svensson die zuletzt erlittene 1:2-Niederlage beim FC Augsburg bezeichnet. Er habe jedoch ein gutes Gefühl, so Svensson im Vorfeld der Partie. «Wie die Mannschaft damit umgeht, ist gut. Sie versuchen es mit allem, was sie haben, zu korrigieren. Das beeindruckt mich sehr», sagte der Däne. 

Leverkusen startet beeindruckt

Beeindruckt schienen auch die Gäste in den Anfangsminuten, obwohl Trainer Xabi Alonso auf die Zweikampfstärke und die Qualitäten des FSV hingewiesen hatte. Mainz lief die Leverkusener Spieler früh an und ließ ihnen keinen Raum, um das Spiel geordnet aufzubauen. Von der Kontrolle, die sich der Spanier gewünscht hatte, war kaum etwas zu sehen. 

Bayers Mittelfeld-Dirigent Granit Xhaka fing sich vor 33.305 Zuschauern früh eine Gelbe Karte ein, den fälligen Freistoß setzte Edimilson Fernandes ans Außennetz (5.). Vier Minuten später verfehlte auf der Gegenseite ein Freistoß von Grimaldo das Ziel knapp. Mit dem ersten gefährlichen Spielzug kam Bayer dann direkt zum Torerfolg. Eine Hereingabe von Jeremie Frimpong lenkte van den Berg unfreiwillig über die Linie. 

Der FSV zeigte eine gute Reaktion, blieb bissig in den Zweikämpfen und strahlte immer wieder Gefahr aus. Jedoch scheiterten die Gastgeber, bei denen der erst in dieser Woche verpflichte Josuha Guilavogui auf der Bank saß, immer wieder an Gäste-Keeper Lukas Hradecky. 

In der Schlussphase der ersten Halbzeit veränderte sich das Spiel. Leverkusen hatte inzwischen deutlich mehr Ballbesitz, Mainz zog sich zurück und lauerte auf Fehler. Zufrieden war Alonso mit dem Auftritt seiner Mannschaft jedoch nicht. Mit wilden Gesten versuchte er auf das Spiel einzuwirken. 

Zwei Bayer-Treffer nach der Pause

Aber auch nach dem Seitenwechsel musste seine Mannschaft noch die eine oder andere brenzlige Situation überstehen. Bei einem Kopfball von Karim Onisiwo rettete erneut Hradecky (54.). Bayer tat sich schwer, verfiel aber nicht in Unruhe und kam dank eines traumhaften Freistoßes von Grimaldo zum zu diesem Zeitpunkt etwas schmeichelhaften zweiten Treffer. Schon beim 2:2 gegen den FC Bayern hatte der Neuzugang einen ruhenden Ball verwandelt. 

Genug hatte Leverkusen damit noch nicht. Nur sechs Minuten später flog eine Hereingabe vom eingewechselten Amine Adli vor die Füße von Nationalspieler Hofmann, der nicht lange zögerte – die Entscheidung. Und der später ausgewechselte Boniface hatte auch noch das vierte Tor auf dem Fuß, scheiterte eine Viertelstunde vor dem Ende jedoch an Robin Zentner im FSV-Gehäuse. 

Von Maximilian Wendl, dpa
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