Joachim Löw hat die Verantwortung für das Scheitern der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im EM-Achtelfinale übernommen und sieht eine positive Perspektive für das Team.
«Ich glaube, dass diese Mannschaft und einige Spieler, die mit Sicherheit auch die nächsten Jahre dabei sind, wirklich eine sehr, sehr gute Zukunft vor sich haben und vielleicht auch diesen Erfolg erreichen, den sie sich alle wünschen», sagte der 61-Jährige am Tag nach seinem letzten Spiel als Bundestrainer beim 0:2 gegen England. «Ich wünsche natürlich auch meinem Nachfolger Hansi Flick alles, alles Gute und viel Erfolg. Mein Herz schlägt weiterhin Schwarz-Rot-Gold.»
Nach 15 Jahren als Bundestrainer endete die Ära von Löw, der das Team 2014 zum WM-Titel geführt hatte, am Dienstagabend im Wembley-Stadion mit einem großen Frusterlebnis.
«Es tut mir leid, dass wir unsere Fans enttäuscht haben und nicht die Begeisterung ausgelöst haben, die wir uns vor dem Turnier vorgenommen haben», sagte Löw in Herzogenaurach. «Es liegt in meiner Verantwortung und ich übernehme natürlich auch die Verantwortung für dieses Ausscheiden ohne Wenn und Aber. Von da her braucht es etwas Zeit, um diese Enttäuschung wirklich zu verarbeiten. Ich denke, dass es 15 sehr lange Jahre waren für mich mit vielen schönen Momenten und natürlich auch mit Enttäuschungen.»
Bierhoff: «Anspruch, immer vorn mitzuspielen»
Indes will DFB-Direktor Oliver Bierhoff trotz des erneut frühen Scheiterns an den hohen Turnier-Ansprüchen festhalten. «Ich kann nicht damit zufrieden sein, dass wir Außenseiter sind», sagte der frühere Nationalspieler. Die DFB-Auswahl habe den «Anspruch, immer vorn mitzuspielen», fügte der 53-Jährige hinzu. 2018 war das deutsche Team unter Löw als Titelverteidiger bei der WM in Russland schon in der Gruppenphase ausgeschieden.
Bierhoff wünscht sich mehr Kontinuität in den Leistungen der Nationalelf. Zuletzt habe es «immer doch wieder kleine Rückschritte» gegeben, «die müssen wir versuchen abzustellen», sagte er. Für den Neuaufbau sei Flick zwar «wenig Zeit gegeben». Man wolle aber «schon in Katar eine schlagkräftige Mannschaft haben».