Der Frankfurter Trainer Oliver Glasner (M.r.) freut sich mit Rafael Borre. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Karmann/dpa)

Eintracht Frankfurt liebt den Nervenkitzel. Anders sind die dramatischen Schlussphasen des Fußball-Bundesligisten zuletzt kaum zu erklären.

Bereits zum dritten Mal in Folge erzielten die Hessen gegen die SpVgg Greuther Fürth den erlösenden Treffer in der Nachspielzeit – wie schon in der Europa League gegen Olympiakos Piräus führte er zum Sieg. «99 von 100 Mannschaften erholen sich von diesem Genickschlag nicht mehr», sagte Eintracht-Coach Oliver Glasner, nachdem sein Team in der Nachspielzeit erst den Ausgleich kassiert und im Gegenzug sofort zurückgeschlagen hatte.

Ihre Comeback-Qualitäten verschaffen den Hessen zumindest etwas Luft im Tabellenkeller, in dem sie sich mit zwölf Punkten und Platz 14 weiterhin befinden. Zufrieden konnte Glasner mit der spielerischen Leistung seiner Elf wie auch schon in den letzten drei Bundesligapartien zwar nicht sein – «es zeigt aber, dass die Mannschaft 100 Prozent intakt ist, dass wir nie aufgeben und immer an uns glauben, auch wenn nicht alles perfekt läuft», schwärmte der 47 Jahre alte Salzburger über die Einstellung seiner Mannschaft.

Rode hofft auf gestiegenes Selbstvertrauen

Joker Sebastian Rode, der den Sieg der Hessen gegen den fränkischen Aufsteiger eingeleitet hatte, stimmte in den Lobgesang seines Trainers mit ein. «Es war ein Sieg des Kampfes, ein Sieg der Mentalität», befand der Mittelfeldmann. So spät «einen Nackenschlag» bekommen und unmittelbar zurückschlagen? – das hatte selbst Rode wohl so nicht erwartet. «Ich hoffe, dass diese beiden Siege uns jetzt viel Selbstvertrauen gegeben haben.»

Fest steht, dass sich die Eintracht nicht Woche für Woche auf ihre Last-Minute-Qualitäten verlassen kann. Vielmehr müsse es in der Liga endlich wieder spielerisch bergauf gehen, gab Glasner als Marschroute vor. «Natürlich wollen wir in vielen Bereichen besser sein, momentan ist das aber nicht möglich wegen des dichten Terminplans», blickte der Trainer auf die Zeit nach der Länderspielpause. Auf die Hessen warten acht Spiele binnen vier Wochen.

Glasner will deutliche Fortschritte in Winterpause

Zunächst sei daher nur mit «kleinen Schritten» zu rechnen, prognostizierte der Österreicher. Über die Weihnachtstage hinaus formulierte er die Ansprüche dann aber deutlicher: «Dann erwarte ich von uns, und speziell von mir, dass wir deutliche Schritte nach vorne machen». Schließlich habe die Mannschaft dann endlich mal ein paar Wochen nur für das Training.

Bis dahin muss Frankfurt weiter auf seine derzeit zwei größten Waffen vertrauen: «Dieser Zusammenhalt und diese Mentalität», sagte Glasner. Dann werde seine Mannschaft bis zum Winter noch einige Punkte holen.

Von Jordan Raza, dpa
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