Drei europäische Topclubs nehmen einen neuen Anlauf für die Einführung einer Super League. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Laszlo Balogh/AP/dpa)

Mit dem früheren RTL-Deutschland-Chef Bernd Reichart an der Spitze einer Sportagentur nehmen die drei Topclubs Real Madrid, FC Barcelona und Juventus Turin einen neuen Anlauf für die Einführung einer Super League im europäischen Fußball.

«Ich bin mir sicher, dass der Fußball, den wir alle lieben, profitieren wird, wenn wir gemeinsam einen ehrlichen und offenen Dialog – frei von Zwängen – über eine bessere Zukunft durch eine ernsthafte Reform führen», sagte Reichart. Zuerst hatte die «Bild» über die Personalie berichtet. Das Super-League-Projekt war in seiner Ursprungsform im April 2021 gescheitert. 

Die Europäische Fußball-Union UEFA, die mit der Champions League den derzeit wichtigsten und gewinnträchtigsten internationalen Clubwettbewerb organisiert, und deren Präsident Aleksander Ceferin hatte massiven Widerstand geleistet. Von den zunächst zwölf Top-Clubs, die eine Abspaltung angestrebt hatten, zogen sich neun innerhalb weniger Stunden wieder zurück. Deutsche Vereine gehörten damals nicht zu den Gründungsmitgliedern. 

Grundsatzfrage beim Europäischen Gerichtshof

Derzeit liegt die Grundsatzfrage, ob die UEFA und der Weltverband FIFA mit ihren Wettbewerben wie – laut Klage – ein Kartell bilden, beim Europäischen Gerichtshof. Die «European Super League Company» hatte Klage gegen die UEFA und FIFA bei einem Gericht in Madrid eingereicht, dieses hatte den EuGH gebeten, EU-Recht für das Verfahren auszulegen. Ein Urteil wird im kommenden Jahr erwartet.

Reichart (48) war von 2019 bis 2021 Chef der Mediengruppe RTL in Deutschland. Als Vorsitzender von «A22 Sports Management» werde er einen «umfassenden Dialog mit den verschiedenen Akteuren im Fußball starten, einschließlich Vereinen, Spielern, Trainern, Fans und politischen Entscheidungsträgern», hieß es. «Ziel ist es, die Entwicklung eines nachhaltigen Sportmodells für europäische Clubwettbewerbe auf den Weg zu bringen, das die langfristigen Interessen der Fans und ganzen Fußballgemeinschaft reflektiert.»

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