Endlich wieder Fußball, endlich wieder Spaß – das Ende seiner siebenwöchigen Leidenszeit hob bei Erling Haaland die Stimmung.
Mit seligem Lächeln schloss der von einer Muskelverletzung genesene Dortmunder Torjäger nach dem 1:0 (1:0)-Zittersieg über Arminia Bielefeld seinen Mitspieler Axel Witsel in die Arme. Obwohl Haaland bei seinem knapp 30 Minuten langen Einsatz kaum in Erscheinung trat, überwog die Erleichterung über das Comeback. Dass in Giovanni Reyna auch der zweite Rückkehrer bei seinem Kurzeinsatz unauffällig blieb, war für Trainer Marco Rose wenig verwunderlich: «Man hat gesehen, dass die sieben, acht Wochen mit beiden was gemacht haben», sagte Rose.
Trotz des sichtlichen Nachholbedarfs bei den beiden Offensivkräften dürften sie die Möglichkeiten der Borussia in den kommenden Wochen deutlich erhöhen. Dieses Signal kommt gerade zur rechten Zeit. Schließlich könnte der Tabellenzweite aus Dortmund mit einem Sieg im Nachholspiel am Mittwoch (18.30 Uhr) beim FSV Mainz 05 den Rückstand zum Spitzenreiter FC Bayern auf vier Punkte verkürzen und wäre zurück im Meisterrennen. Doch über diese Chance mochte Rose nicht gern reden. «Ihr macht das Thema immer gern auf. Ich verstehe das und wäre gern mit dabei. Aber das ist im Moment nicht unser Thema», antwortete er auf Fragen der Journalisten zu einer möglichen Aufholjagd.
Der Fußball-Lehrer verwies auf die Berg- und Talfahrt seines Teams in dieser Saison mit frühen Knockouts in den internationalen Pokal-Wettbewerben und im DFB-Pokal: «Das ist, womit wir uns auseinandersetzen müssen. Der Rest kommt von allein.»
Comeback macht Mut für den Rest der Saison
Doch so ganz abwegig fand Emre Can den Gedanken nicht, den zuletzt zweimal sieglosen FC Bayern vielleicht doch noch unter Druck setzen zu können: «Wir müssen versuchen, Gas zu geben. Mal sehen, wozu es am Ende gut ist», sagte der Nationalspieler, vermied aber eine Kampfansage Richtung München: «Wir müssen nicht auf die Bayern schauen. Aber wir träumen immer. Die Hoffnung stirbt zuletzt.»
Das Comeback von Haaland und Reyna machte mehr Mut für die restlichen neun Saisonspiele als der Auftritt gegen Bielefeld. Immerhin bewahrte der Treffer von Marius Wolf in der 21. Minute den BVB vor einem weiteren Dämpfer. Und immerhin blieb der für seine wackelige Abwehr bekannte BVB mal wieder ohne Gegentor.
Das große Zittern in der Schlussphase gegen den tapferen und um sechs Corona-Fälle dezimierten Tabellen-15. hätten sich aber alle Borussen liebend gern erspart. Doch am Ende überwog eine positive Sicht der Dinge. «Es muss nicht immer Spektakel sein. Heute haben wir unsere Hausaufgaben gemacht», kommentierte Torschütze Wolf im Streamingdienst DAZN.