Schalke-Torjäger Simon Terodde (l) machte das Tor zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Die abgekämpften Schalker um Matchwinner Simon Terodde ließen sich von ihren lautstarken Fans ausgiebig feiern. Die Mannschaft von Trainer Thomas Reis gewann gegen den FSV Mainz 05 verdient mit 1:0 (1:0) und schöpft wieder Mut im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga.

Vor 58.256 Zuschauern in Gelsenkirchen erzielte Terodde in der 10. Minute das entscheidende Tor für die kämpferisch und diesmal auch spielerisch starken Gastgeber. Der Zweitliga-Rekordtorjäger sorgte für den ersten Sieg nach sieben Niederlagen in Serie und den ersten Erfolg unter Reis im dritten Spiel.

«Am Ende den Sieg zu erzittern mit dem ganzen Stadion, das ist pure Erleichterung vor der Winterpause, hier nochmal ein Zeichen zu setzen», sagte Terodde bei Sky. «Wir haben uns das heute definitiv verdient.»

Schalke bleibt mit nun neun Punkten zwar Letzter, liegt aber nur zwei Zähler hinter Hertha BSC auf dem Relegationsrang. Für die im Tabellenmittelfeld platzierten Mainzer war es die dritte Niederlage nacheinander. «Wir haben zu wenig getan – in allen Bereichen», sagte der Mainzer Sportdirektor Martin Schmidt.

Terodde bleibt cool

«Wir wollen mutig agieren, ohne zu verkrampfen», hatte Reis vor der Partie gesagt und tatsächlich kam Schalke gut in die Partie. In der neunten Minute jubelte bereits die halbe Arena, als ein Freistoß von Florent Mollet das Außennetz streifte. Eine Minute später jubelten dann alle Schalker. Alex Král passte zu Terodde, und der Mittelstürmer ließ sich die Chance frei vor Mainz-Keeper Robin Zentner nicht nehmen. Der wie immer an der Seitenlinie sehr agile Reis zeigte beide Fäuste und bejubelte sein erstes Heimtor als Schalke-Coach ausgelassen.

Auch Mainz mühte sich in der Offensive, kam zunächst aber nicht durch – im Gegensatz zu Schalke. Erneut tauchte Terodde vor Zentner auf, legte sich den Ball aber etwas zu weit vor. Král verfehlte das Tor nach einer halben Stunde ebenfalls knapp.

Vorne spielten die Königsblauen ungewohnt schnell und zielstrebig, hinten warfen sie sich in die Angriffsversuche der Gäste. Die S04-Fans honorierten den Einsatz ihrer Mannschaft mit lautem Applaus bei jedem Ballgewinn und jeder Grätsche.

Ingvartsen vergibt

Auch nach dem Seitenwechsel blieben die Schalker griffig in den Zweikämpfen und ließen Mainz kaum zur Entfaltung kommen. Ganz verhindern konnten sie Mainzer Chancen aber nicht. Die Gastgeber hatten Glück, dass 05-Stürmer Marcus Ingvartsen aus guter Position über das Tor schoss (54.). Fast im Gegenzug scheiterte Kenan Karaman nach guter Terodde-Flanke an Zentner.

Anders als in vielen Spielen zuvor stimmte diesmal bei den Gastgebern die Balance zwischen Offensive und Abwehrarbeit. Eine richtige Druckphase baute Mainz zu keiner Zeit der Partie auf. Anders die Schalker, die am Samstag gegen den FC Bayern spielen: Marius Bülter traf in der Schlussphase aber nur den Pfosten (86.).

Thomas Eßer, dpa
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