Bundestrainer Joachim Löw und Thomas Müller. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

Eine gute Woche nach dem Achtelfinal-K.o. bei der Fußball-Europameisterschaft hat Nationalspieler Thomas Müller ein persönliches Fazit gezogen, indem er auch die vorsichtige Turniertaktik von Bundestrainer Joachim Löw kritisiert.

«Der Frust und Ärger» über das vorzeitige Ausscheiden sitzt bei dem 31 Jahre alten Offensivakteur des FC Bayern München «auch mit ein paar Tagen Abstand noch tief». Für Müller ist man «verdient ausgeschieden».

Nach nur einem Sieg in vier EM-Partien bilanzierte der Rückkehrer ins Nationalteam: «Uns hat die nötige Effektivität an beiden Enden des Platzes gefehlt.» Zur taktischen Ausrichtung von Löw äußerte Müller am Montag in seinem Internet-Newsletter: «Mit unserer Bestrebung, durch eine eher abwartende, kompakte Defensivstrategie ohne Gegentor zu bleiben, sind wir de facto gescheitert.»

An der Einstellung des Teams lag es nach Ansicht des Weltmeisters von 2014 jedenfalls nicht: «Die Truppe, auf die ich gestoßen bin, hatte die Qualität, den Willen und auch die Arbeitsmoral, wieder an alte Erfolge anzuknüpfen.» Löw hatte Müller zur EM zurückgeholt.

In seinem Urlaub bis zur nächsten Saison mit dem FC Bayern wolle er «versuchen, die Haxen und auch die Seele ein bisschen baumeln zu lassen», schrieb Müller. Er persönlich versuche, Enttäuschungen wie die EM «in positive Arbeitsenergie umzuwandeln». Seine eigene Zukunft im DFB-Team lässt Müller komplett offen. Er äußerte sich dazu nicht.

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