Fordert ein Umdenken in Bezug auf die Vereinbarkeit von Profi-Fußball und Mutterschaft: Melanie Leupolz. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Fußball-Nationalspielerin Melanie Leupolz hat bei den Vereinen ein Umdenken in Bezug auf die Vereinbarkeit von Profisport und Muttersein gefordert. «Dafür sollte es einheitliche Regelungen geben», sagte die 29 Jahre alte Mittelfeldspielerin des FC Chelsea im Interview des Magazins «Sports Ilustrated».

Spielerinnen hätten sich bislang eigentlich immer zwischen Kindern oder Fußball entscheiden müssen: «Viele haben deshalb den Weg gewählt, ihre Karriere zu beenden – und zwar nicht aus sportlichen Beweggründen, sondern weil das Drumherum nicht gepasst hat.»

Noch einige Hürden

Leupolz hatte zuletzt beim 1:2 im WM-Test gegen Brasilien nur ein halbes Jahr nach der Geburt ihres Sohnes ihr Comeback in der DFB-Elf gefeiert. Bis zur Normalisierung von Müttern im Profisport seien noch einige Hürden zu nehmen.

«Ich glaube, dass es viele Vereine noch ziemlich persönlich nehmen, wenn eine Spielerin sich für ein Kind entscheidet und mit dem Fußball für ein paar Monate pausiert. Dabei wäre es doch schade, wenn Spielerinnen deshalb einfach fallen gelassen würden», sagte die frühere Spielerin des SC Freiburg und FC Bayern München.

Sie selbst sei von ihrem englischen Verein aus London während ihrer Schwangerschaft «sehr gut» und aus «freien Stücken» unterstützt worden. «Ich habe das Glück, dass hier gute Menschen an den entscheidenden Positionen sitzen. Viele Spielerinnen sind aber nicht in dieser Lage», sagte die Europameisterin von 2013 und Olympiasiegerin von 2016.

Leupolz hatte bereits angekündigt, im Falle einer Nominierung ihren Sohn mit zur Weltmeisterschaft vom 20. Juli bis 20. August in Australien und Neuseeland zu nehmen.

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