Nagelsmann passt Kader für Viertelfinale gegen Italien an
Julian Nagelsmann nimmt Anpassungen im DFB-Kader vor, darunter die Rückkehr von Leon Goretzka, um für das Viertelfinale gegen Italien gerüstet zu sein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: )

Kompromisse aufgrund von Personalausfällen

Julian Nagelsmann verfolgt das Ziel, den deutsch-italienischen Fußball-Mythos mit seiner eigenen Geschichte zu bereichern, was ihn dazu zwingt, Kompromisse einzugehen. Anlässlich des Comebacks von Leon Goretzka, der 16 Monate nicht im Kader war, und sieben weiteren Rückkehrern reagiert der Bundestrainer auf die zahlreichen personellen Ausfälle vor dem Viertelfinalspiel gegen die Squadra Azzurra. Dieses Spiel stellt für Nagelsmann einen wichtigen Schritt in Richtung WM 2026 dar.

Bei einer virtuellen Medienrunde zur Kaderpräsentation zeigte sich Nagelsmann nachdenklich, während er mit einem Fünf-Tage-Bart sprach: „Obwohl wir einige Ausfälle verkraften müssen, haben wir einen sehr guten Kader beisammen. Wir haben uns aus Überzeugung für diese Spieler entschieden und versuchen, die fehlende Qualität durch gleichwertige Spieler zu ersetzen.“

Wichtige Spiele stehen bevor

„Es sind zwei Spiele, die wir absolut positiv gestalten müssen und auch wollen“, betonte der 37-Jährige mit Blick auf die K.o.-Duelle der vierfachen Weltmeister am 20. März in Mailand und drei Tage später in Dortmund, wo es um den Einzug in die Finalrunde des UEFA-Wettbewerbs geht. Der Gewinner dieser Begegnungen wird zudem Gastgeber eines Miniturniers sein.

Rückkehrer und neue Gesichter

Nagelsmann muss ohne die Stammspieler Florian Wirtz, Kai Havertz, Niclas Füllkrug, Marc-André ter Stegen und Alexander Pavlovic auskommen. Kurz vor dem Achtelfinal-Rückspiel des FC Bayern gegen Bayer Leverkusen in der Champions League kontaktierte Nagelsmann den 30-jährigen Goretzka, um ein beschädigtes Verhältnis zu klären. „Ich hatte das Gefühl, wir müssen miteinander sprechen und eine gute Basis schaffen, das ist uns gelungen“, sagte Nagelsmann. Ihre Beziehung war belastet, nachdem Goretzka nach einem 0:2 in Österreich im November 2023 nicht mehr für die DFB-Elf nominiert wurde.

Goretzka übernahm in der EM-Rollenverteilung die des nicht mehr benötigten Buhmanns. „Natürlich war er mit der Situation im Sommer nicht zufrieden. Wir haben einen sehr guten Nenner gefunden“, fügte Nagelsmann hinzu. Der 57-malige Nationalspieler hat sich nach einer schwierigen Phase beim FC Bayern in eine tragende Rolle zurückgekämpft.

Für Nadiem Amiri, der seit Herbst 2020 kein Spiel mehr für die Nationalmannschaft bestritten hatte, ist die Rückkehr ebenfalls bemerkenswert. Der 28-Jährige, der beim 1. FSV Mainz 05 aufsteigt, hat sich das Comeback „absolut verdient“, so Nagelsmann.

Erwartungen an die Rückkehrer

Zu den Rückkehrern zählen auch Karim Adeyemi, Jamie Leweling, David Raum, Deniz Undav, Angelo Stiller und Jonathan Burkardt. Von den Mainzern Amiri und Burkardt erwartet Nagelsmann, dass sie „einen extrem guten Geist mitbringen“, auch wenn sie nicht von Anfang an spielen. „Ich will Spieler, die brennen, um Einsätze zu bekommen“, sagte er.

Der einzige Neuling im DFB-Kader ist Abwehrspieler Yann Aurel Bisseck von Inter Mailand.

Fokus auf die WM 2026

Nagelsmann denkt bereits an die WM-Auslosung Ende des Jahres, wo Italien ein direkter Konkurrent um einen Platz in Topf 1 ist. „Wer jetzt gewinnt, hat einen klaren Bonus“, so seine Einschätzung. Der Bundestrainer stellte klar, dass er von allen Spielern dauerhafte Leistung und Einsatzzeit im Verein erwartet, insbesondere von Robert Andrich und dem erneut verletzten Pavlovic.

Obwohl einige Spieler nicht die gewünschten Kriterien erfüllen, wie Undav, sieht Nagelsmann Potenzial in den Spielern, die die Qualitäten von Wirtz einbringen können, und ist bereit, Kompromisse einzugehen, um sie auf die Nationalmannschaft vorzubereiten.