Münchens Trainer Julian Nagelsmann will sich nicht unterkriegen lassen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

An der Nachtruhe von Julian Nagelsmann hat die Krise des FC Bayern nichts geändert. «Ich schlafe identisch wie die Wochen davor auch», verriet der 35-Jährige, der am Freitagabend (20.30 Uhr/DAZN) mit den Münchnern durch einen Sieg gegen Bayer Leverkusen die Trendwende in der Fußball-Bundesliga einleiten will.

Vier Spiele ist der Tabellenfünfte ohne Sieg in der Liga, der Tiefpunkt war vor der Länderspielpause ein 0:1 beim FC Augsburg. Danach hagelte es Kritik für die Bayern und Nagelsmann. Generell nehme er sich «jede Kritik zu Herzen», sagte der Bayern-Coach. Wenn sie dann überzogen sei, lasse er sie nicht so sehr an sich heran.

«Fußball ist für mich ein ganz wichtiger Teil und eine Leidenschaft, aber ich definiere mich nicht als Mensch oder mein Lebensglück darüber», sagte Nagelsmann. Er versuche den nötigen Abstand zu haben.

Stars in der Verantwortung

Der Zauber der ersten Saison-Wochen ist verflogen. Nun ist Nagelsmann gefordert, die Schwächephase zu beenden. Man habe die Spielzeit super angefangen, zuletzt habe es ein bisschen gehapert, sagte Präsident Herbert Hainer. Nagelsmann sei von Vorstandschef Oliver Kahn, Sportvorstand Hasan Salihamidzic und ihm der Rücken gestärkt worden. «Intern gibt es überhaupt keinen Druck zusätzlich», sagte Hainer. 

Die Bosse nahmen zuletzt die Stars in die Verantwortung. Und auch Nagelsmann sieht sich nicht alleine in der Pflicht. «Ich weiß, dass ich sehr viel für den Job investiere. Ich bin nicht für alles alleine verantwortlich, genau wie die Spieler. Es ist ein Teamsport, das wird es auch Freitagabend sein», sagte der bis 2026 an den Club gebundene Coach.

Fünf Punkte beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter 1. FC Union Berlin, was die Münchner schleunigst ändern wollen. Ob er die Berliner als echten Meisterschaftskandidaten sehe, wurde Nagelsmann auf der Pressekonferenz am Tag vor dem Leverkusen-Spiel gefragt. Er entgegnete: «Ich habe nicht die Kapazität, um mir über andere Vereine Gedanken zu machen. Ich freue mich für Urs Fischer und Union, weil er ein guter Typ und Union ein guter Verein ist. Nichtsdestotrotz wollen wir natürlich am Payday vor ihnen stehen.»

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