Blieb gegen Ungarn ohne Gegentor: DFB-Keeper Manuel Neuer. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Christian Charisius/dpa)

In Euphorie geriet Manuel Neuer nicht. Die Genugtuung, nach viel Kritik und Zweifeln an seinem Torwartspiel nach langer Zeit bei einem großen Turnier wieder zu Null gespielt zu haben, war Deutschlands Nummer eins aber anzumerken.

«Es ist gegen Schottland ein sehr unglückliches Tor gewesen. Da hätten wir als Mannschaft schon ein zu Null verdient gehabt. Deswegen war es umso wichtiger, dass wir heute die Null halten», sagte Neuer nach dem 2:0 der Fußball-Nationalmannschaft gegen Ungarn in Stuttgart.

«Wir», nicht ich, sagte Neuer. Dabei war die Null besonders für den 38-Jährigen ein wichtiges Signal. Nach seiner souveränen Leistung sind die Turnierzweifel am Bayern-Schlussmann erst mal beseitigt. Keine Pannen-Diskussion mehr. Die Nummer eins ist die Nummer eins. «Ich habe die Debatten nicht verfolgt», hatte Neuer schon vor der Partie gesagt.

Julian Nagelsmann hatte besonders die Situation nach der Parade beim Freistoß von Dominik Szoboszlai im Gedächtnis. «Manu hält den Freistoß, und dann gehen drei, vier Spieler hin und schütteln ihn, sodass seine Frisur danach total zerzaust war», sagte der Bundestrainer.

Zwölf Turnierspiele mit Gegentoren

Ohne Gegentor war Neuer bei einer EM oder WM schon lange nicht mehr geblieben. Genau gesagt: Zwölf Spiele kassierte Deutschland seither bei vier verschiedenen Turnieren immer mindestens ein Tor. Diese Serie hatte sich auch beim furiosen 5:1 gegen Schottland zum EM-Auftakt durch das späte Eigentor von Antonio Rüdiger fortgesetzt. Die Null stand letztmals im EM-Achtelfinale 2016 beim 3:0 gegen die Slowakei.

In Frankreich war Bayern-Torwart Neuer damals auch in der gesamten Vorrunde ohne Gegentor geblieben. Auf Rekordjagd ist der Bayern-Schlussmann nun auch bei der Heim-EM. Mit dem Ungarn-Spiel zog er mit seinem 17. EM-Spiel mit Italiens Torwart-Legende Gianluigi Buffon gleich.

Nächste Bestmarke gegen die Schweiz

Am Sonntag (21.00 Uhr/ARD/Magenta TV) gegen die Schweiz wird der Münchner zum alleinigen EM-Rekordtorwart. Zudem holt er mit seinem 18. EM-Spiel Ex-Kollege Bastian Schweinsteiger ein, der von 2004 bis 2016 die bislang meisten EM-Partien für die DFB-Elf bestritten hat.

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