Der Stuttgarter Orel Mangala (l) schirmt den Ball gegen den Mainzer Moussa Niakhate ab. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Torsten Silz/dpa)

Ein harmloser VfB Stuttgart hat mit einer Nullnummer am 30. Spieltag wichtige Punkte im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hergegeben. Die Mannschaft von Trainer Pellegrino Matarazzo konnte am Samstag in der Partie beim FSV Mainz 05 kaum Chancen herausspielen.

Vor 30.128 Zuschauern boten beide Kontrahenten eine überaus schwache Vorstellung. Da der nächste Gegner und ebenfalls gefährdete Konkurrent Hertha BSC in Augsburg gewann, rutschte der VfB wieder auf den Relegationsplatz 16 ab.

Die zuletzt in drei Auswärtsspielen sieglosen Mainzer verpassten ihrerseits die Chance, den Klassenverbleib auch rechnerisch vorzeitig klar zu machen. Die Schwaben hätten den zweiten Auswärtserfolg dieser Spielzeit bitter nötig gehabt. So stecken sie weiter tief im Tabellenkeller.

Zerfahrener Beginn

Im fast voll besetzten und stimmungsvollen Stadion begannen beide Teams zerfahren. Hoch und weit hieß es auf beiden Seiten oft, wenn es nach vorne gehen sollte. Die Stuttgarter suchten natürlich Sasa Kalajdzic, der nach überstandener Corona-Infektion wieder als Sturmspitze spielte. Den ersten vielversprechenden spielerischen Akzent setzte der VfB durch eine scharfe Hereingabe von Tiago Tomás – Kalajdzic stocherte den Ball aber übers Tor.

Auf der einen Seite der Gastgeber, der sich in der Tabelle in sicheren Gefilden bewegt, auf der anderen Seite ein Abstiegskandidat mit mäßigem Selbstvertrauen: So plätscherte das Spiel lange dahin. Viele Zweikämpfe endeten zudem mit Unterbrechungen. Auf Mainzer Seite fiel nur Torjäger und U-21-Nationalspieler Jonathan Burkardt auf, der immer mal wieder etwas nach vorne probierte.

Die mehr als 3000 Fans im VfB-Block hielten kurz den Atem an, als Orel Mangala eine Lücke in der gegnerischen Abwehr fand und aus 14 Metern abzog. Robin Zentner wehrte den Ball aber ab. Der FSV-Keeper kann auf nur acht Gegentore in 15 Heimspielen dieser Runde verweisen.

Entschlossenheit fehlte

Trotz aller Beteuerungen von 05-Trainer Bo Svensson, «nichts abschenken» zu wollen, fehlte seiner Mannschaft die letzte Entschlossenheit. Der Däne selbst, der in dieser Saison schon eine Gelb-Sperre absitzen musste, hingegen übertrieb es etwas: Nach einer Einwurf-Entscheidung protestierte er wild und wurde von Schiedsrichter Florian Badstübner kurz vor der Pause verwarnt.

Unmittelbar nach Wiederanpfiff hatte Tomás die Führung für Stuttgart auf dem Fuß – der souveräne Zentner verkürzte aber den Winkel und wehrte ab. Auf der Gegenseite erlebte der Ex-Mainzer Florian Müller im Tor des VfB eine Schrecksekunde: Nach einer Ecke von Nationalspieler Anton Stach köpfte Dominik Kohr an den linken Pfosten (55.). Die Stuttgarter versuchten verzweifelt, den Druck zu erhöhen, doch viele Angriffsversuche liefen ins Leere.

Von Ulrike John, dpa
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