Der Fußball im Osten Deutschlands erhebt seine Stimme, während der Westen eine abwartende Haltung einnimmt. Während die ostdeutschen Vereine auf eine zügige Reform der Aufstiegsmodalitäten zur 3. Liga drängen und am 31. März einen Gipfel planen, bleibt das Interesse im Westen, einschließlich des DFB-Präsidenten Bernd Neuendorf, eher verhalten. Neuendorf verweist auf die Verantwortung der Regionalverbände.
Verweigerungshaltung der Regionalverbände
Die Regionalverbände zeigen sich skeptisch gegenüber den Reformvorschlägen aus dem Osten. Der Norddeutsche Fußball-Verband (NFV) erklärte, dass eine Aufstiegsreform nur dann erfolgreich sein könne, wenn echte Verbesserungen in Aussicht stünden. Die Vorschläge seien bereits besprochen und mehrheitlich abgelehnt worden. Zudem seien die fünf Regionalligen auf Wunsch der nordostdeutschen Vereine eingeführt worden.
Benachteiligung im Aufstiegssystem
Das Thema Aufstieg in die 3. Liga ist seit Jahren ein Streitpunkt. Aktuell steigen lediglich die Meister der Regionalligen Südwest und West direkt auf, während die anderen Meister in einem Rotationssystem um den Aufstieg kämpfen. Die Vereine im Osten sehen sich dabei benachteiligt und sind frustriert über die bestehenden Regelungen.
Die Clubs aus der Nordost-Region haben erneut die Diskussion um eine Reform angestoßen. Sie schlagen vor, die Regionalligen auf vier Staffeln zu reduzieren und die Teamanzahl pro Staffel auf jeweils 20 zu erhöhen. Franz Gerber, Geschäftsführer des Regionalligisten Rot-Weiß Erfurt, betonte die Notwendigkeit einer fairen Lösung und berichtete von breiter Unterstützung durch Fans und Unterstützer.
Neuendorf lehnt Vorschläge ab
Als Alternativen wurden eine Aufstiegsrunde für die fünf Meister vorgeschlagen, in der die besten vier Teams aufsteigen, oder die Aufstockung der 3. Liga von 20 auf 22 Vereine. Neuendorf wies diese Vorschläge jedoch zurück und verwies auf wirtschaftliche Nachteile für Drittligisten sowie die Schwierigkeiten bei der Umsetzung eines Rahmenterminkalenders. Der DFB bleibt zwar gesprächsbereit, sieht sich aber nicht als verantwortlich für eine Reform.
Widerspruch aus der Regionalliga
Der NFV und viele Regionalliga-Vereine unterstützen die Initiative der ostdeutschen Clubs nicht, obwohl sie selbst ebenfalls benachteiligt sind. Einzelne Clubs, wie der TSV Havelse, der derzeit die Regionalliga Nord anführt, äußern jedoch andere Ansichten. Sportdirektor Florian Riedel bestätigte seine Unterstützung für die Forderung, dass jeder Meister direkt aufsteigen sollte.
Reaktionen aus Bayern und dem Westen
Die bayerischen Clubs zeigen sich gesprächsbereit für einen Kompromiss, während der Westdeutsche Fußballverband, der von den aktuellen Regelungen profitiert, die Frage als nicht relevant erachtet und eine abwartende Haltung einnimmt.
Unterstützung durch Prominente
Die ostdeutschen Clubs haben prominente Unterstützung, darunter der ehemalige Nationalspieler Nils Petersen, der für seine Meinung zur Notwendigkeit einer Reform eintritt. Auch sein Ex-Trainer Claus-Dieter Wollitz fordert eine Überarbeitung der Entscheidung, um Meistern den Aufstieg zu ermöglichen.
Die Clubs im Osten sind entschlossen, Veränderungen herbeizuführen. Angesichts der aktuellen Regelungen könnte es jedoch noch dauern, bis eine Einigung erzielt wird.