Der ehemalige Fußballspieler Philipp Lahm bei einem Interviewtermin. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sven Hoppe/dpa)

Philipp Lahm formuliert als Turnierdirektor klare Ziele und Visionen für die Fußball-Europameisterschaft in Deutschland. «Wir wollen als Gastgeber wochenlang auftreten wie ein Europameister», sagt der Weltmeister-Kapitän von 2014 ein Jahr vor dem Eröffnungsspiel im Interview der Deutschen Presse-Agentur.

Das Turnier soll ein «fröhliches Fußballfest» werden, das «ein neues Wir-Gefühl» in Deutschland und auch in Europa weckt. Und es soll einen Kontrapunkt setzen zur jüngsten, umstrittenen WM in Katar.

«Große Vorfreude»

Am 14. Juni 2024 beginnt in München die Heim-EM. Sie werden als Turnierdirektor beim Eröffnungsspiel auf der Tribüne sitzen. Mit welchen Gefühlen? Und mit welchen Erwartungen?

Philipp Lahm: Ich denke schon, dass bei mir eine große Vorfreude und zeitgleich eine gewisse Portion Konzentration vorhanden sein werden. Der deutsche Fußball beschäftigt sich seit Jahren mit diesem Turnier. Wir alle haben in dieser Zeit hart dafür gearbeitet und werden das auch weiterhin machen bis zum Turnierstart und natürlich auch in den dann folgenden Wochen. Der 14. Juni 2024 ist also einer dieser Tage, auf die wir gemeinsam voller Freude hinarbeiten. Es wird aber auch schon davor und auch danach noch einiges passieren im positiven Sinne.

Wie sieht der Tag idealerweise aus?

Lahm: Zum einen hoffe ich auf schönes Wetter. Wenn ich zurückdenke an die Weltmeisterschaft 2006, dann erinnere ich mich immer gern daran, wie warm und sonnig diese Wochen waren. Zum anderen wünsche ich mir eine erfolgreiche deutsche Mannschaft – so wie bei unserem Start 2006. Persönlich hoffe ich, dass ich nicht wieder bei sommerlichen Temperaturen mit einer Schiene am Arm ins Turnier starten muss (lacht).

Stimmt. 2006 hatten Sie sich zu Beginn der Vorbereitung am Arm verletzt. Sie konnten dann trotzdem auflaufen und erzielten beim 4:2 gegen Costa Rica sogar das 1:0. Es war der Beginn des Sommermärchens. Übrigens auch im Münchner Stadion. Werden Sie auch daran denken?

Lahm: Natürlich wird in den kommenden Wochen und Monaten der ein oder andere Gedanke immer mal wieder in Richtung 2006 gehen. Denn damals hat es der deutsche Fußball im Zusammenspiel mit den überragenden Fans geschafft, eine beeindruckende Aufbruchstimmung in Deutschland zu erzeugen – und das ist auch für die Euro 2024 unser gemeinsames Ziel.

Wofür soll diese EM in Deutschland stehen, nachdem es zuletzt zwei umstrittene WM-Turniere in Russland und Katar gab und dazwischen eine über Europa verstreute und zudem von Corona beeinträchtigte EM?

Lahm: Die EURO 2024 soll genau das Gegenteil zu den letzten Turnieren darstellen. Bei den letzten Weltmeisterschaften in Katar und Russland wurde der Sport von den falschen Leuten benutzt für ihre jeweiligen Zwecke. Es ging dabei in erster Linie um Macht und Selbstdarstellung. Nun soll die EURO 2024 ein großes Fest werden, ein Fest der Zusammenkunft. Europa soll durch dieses Turnier gestärkt werden nach den Krisenjahren, die wir alle hinter uns haben und in denen wir auch immer noch stecken. Wir erleben leider gerade einen Angriff Russlands auf die Ukraine. Wir haben durch den Klima-Wandel, die Nachwirkungen der Pandemie und die wirtschaftliche Situation derzeit viele Probleme und Herausforderungen zu bewältigen. Ein Gemeinschaftserlebnis ist da besonders wichtig – noch dazu hier in Deutschland, also im Herzen von Europa. Es ist eine große Möglichkeit für uns zu zeigen, wie wir wirklich sind und wie wir miteinander leben wollen in Europa.

«Voller Vielfalt und Toleranz!»

Wie sind wir denn? 

Lahm: Weltoffen! Voller Vielfalt und Toleranz! Geprägt von wichtigen Werten wie Demokratie, Freiheit und Zusammenhalt! Ich glaube, Europa freut sich, dass wieder ein Turnier bei uns hier in Deutschland stattfindet, in einem Land, das andere Menschen und Nationen freundlich empfängt und das für die Fans leicht zu bereisen ist.

2006 firmierte die WM unter dem Slogan ‚Die Welt zu Gast bei Freunden‘. Hätte dieses Motto auch 18 Jahre später wieder gepasst?

Lahm: Der Slogan hat damals wunderbar gepasst, genauso wie der Slogan ‚United by Football – Vereint im Herzen Europas‘ für die Euro 2024 perfekt passt. Es wird sehr wichtig sein, wie wir uns als Land und als Gemeinschaft präsentieren. Damit meine ich den DFB, die Mannschaft, jeden Spieler und auch jede Bürgerin und jeden Bürger. Wir wollen offen sein, feiern – und uns solidarisch zeigen mit allen anderen. Denn die aktuelle Lage in der Gesellschaft verlangt von uns allen ein Umdenken. Wir wollen ein Fest veranstalten, dass einen Aha-Effekt für die folgenden Jahre hat.

Fußball «Sportart Nummer eins»

Kann die EM das Land verändern, so wie es die WM 2006 tat?

Lahm: Fußball ist die Sportart Nummer eins bei uns. Es werden Tausende in den Stadien sein, Millionen Menschen vor den Fernsehern und in den Fanzonen. Die ganze Welt wird auf uns schauen. Fußball begeistert und hat die Möglichkeit, der soziale Kitt für die Gesellschaft zu sein. Die Aufmerksamkeit bei so einem Turnier kann man positiv nutzen – und das werden wir machen.

Die Fußball-Dachverbände, speziell die FIFA, sind keine einfachen Partner. Denken wir an die EM 2021, als die Münchner Arena nicht in den Regenbogenfarben leuchten durfte. Wie ergeht es Ihnen aktuell in der gemeinsamen Turnierorganisation mit der UEFA?

Lahm: Die UEFA ist für uns ein erfahrener Partner, der aber auch bereit ist, Dinge anzupassen. Manche Punkte – wie zum Beispiel die Kapitänsbinden – sind nicht verhandelbar. Aber es gibt vielfältige Möglichkeiten drumherum, das Land oder die Spielorte darzustellen. Auf unseren Vorschlag hin ist zum Beispiel auch der Spielplan mit der geografischen Einteilung der zehn Spielorte in drei Cluster entstanden: Süd/Südwest, West und Nord/Nordost. Die Teams bestreiten ihre Gruppenspiele in maximal zwei, bestenfalls sogar in einem dieser Cluster. Die deutsche Mannschaft spielt in München, Stuttgart und Frankfurt. Auch das Basis-Camp der Mannschaft wird in diesem Gebiet stationiert sein. Die Teams und auch die Fans der jeweiligen Mannschaften müssen dadurch nicht so weit reisen. Diese kürzeren Wege haben einen Nachhaltigkeitseffekt. Die UEFA hat unseren Vorschlag dankbar aufgegriffen und unterstützt.

Bei der DFB Euro GmbH sind Sie der OK-Chef. Ist diese Aufgabe für Sie ein Geschenk? Ein Job? Oder eine Passion?

Lahm: Zunächst einmal ist es eine große Ehre. Ich durfte 2006 als Nationalspieler bei einer Heim-WM dabei sein. Das war großartig. Ich wurde damals und auch in den Jahren danach sehr herzlich unterstützt von den Fans. Jetzt ein Heim-Turnier mitorganisieren zu dürfen, bietet mir die wunderbare Möglichkeit, dem Fußball, den Fans und der Gesellschaft etwas zurückgeben zu können. Und das ist mir sehr wichtig.

«In Deutschland sind die Erwartungen stets groß»

Sie sprechen von Ehre. Fühlen Sie auch eine besondere Verantwortung? 

Lahm: Selbstverständlich! In Deutschland sind die Erwartungen stets groß. Und auch jeder im Ausland erwartet, dass wir so ein Turnier top organisieren können. Eine sehr bedeutende Rolle wird für uns Nachhaltigkeit spielen. Das war und ist uns in der Organisation besonders wichtig: Wir wollen ein nachhaltiges Fußballturnier veranstalten. In der Hinsicht können wir womöglich Vorbild für nachfolgende Großveranstaltungen sein.

Wie ist der Stand der Vorbereitungen? Welche Probleme gibt es?

Lahm: Die Vorbereitungen laufen auf Hochtouren, und wir sind voll im Plan. Wir sind derzeit in allen zehn EM-Städten unterwegs, die Stadien stehen bereits und wir haben die größten Herausforderungen bestens im Blick. Was wir darüber hinaus nun hinbekommen müssen, ist die Begeisterung zu wecken, dass die Menschen in Deutschland Lust haben, Gastgeber eines großen Turniers zu sein.

Gefühlt war die WM 2006 ein Jahr vor dem Anpfiff schon mehr präsent. Sind wir in Deutschland aktuell zu sehr mit anderen Dingen beschäftigt?  

Lahm: Damals gab es ja auch den Confed-Cup, der 2005 in Deutschland stattgefunden hat und als Generalprobe für die WM 2006 gewertet wurde. Somit standen auch zwölf Monate vor der Weltmeisterschaft die WM 2006 und der Fußball in Deutschland schon im Fokus. Jetzt ist die Situation eine andere: Die WM in Katar hat erst vor einem halben Jahr stattgefunden. Zudem ist leider aktuell sehr viel los in der Welt und viele andere, teilweise noch relevantere Themen stehen nachvollziehbarerweise im Vordergrund.

Wie steht es mit der Unterstützung durch die Politik? Spüren Sie diese zu 100 Prozent?

Lahm: Mit der Politik sind wir in sehr vielen Bereichen in einem sehr engen und sehr guten Austausch. Am Mittwoch, also exakt ein Jahr vor dem EM-Start, werden wir mit der Turnier-Organisation in Berlin bei Bundeskanzler Olaf Scholz eingeladen sein. Dieses Treffen wird verdeutlichen, dass die Politik hinter diesem Turnier steht.

Der 14. Juni 2023 wird also auch schon ein besonderer Tag?

Lahm: Ja, und es gibt dafür noch einen weiteren Grund: Am Abend des 14. Juni wird die Volunteers-Plattform freigeschaltet. Uns werden bei der EURO ungefähr 16.000 Volunteers unterstützen und jede und jeder über 18 Jahre kann sich als Helfer bewerben. Die Volunteers sind ein wichtiger Teil des Turniers. Sie sind für mich die Gesichter des Turniers. Wir würden uns freuen, wenn sich viele bewerben.

Ein wichtiges Datum für jeden Fan ist der Beginn des Ticketverkaufs. Die UEFA startet ihn am 3. Oktober, dem Tag der Deutschen Einheit. Ein bewusst gewähltes Datum?

Lahm: Den Ticketmarkt an genau diesem Tag zu eröffnen – das ist ein tolles Zeichen der UEFA. 

«Begeisterung für den Fußball ist da»

Die 51 Spiele werden sicherlich ausverkauft sein. Oder?

Lahm: Über ausverkaufte Stadien werden wir uns wohl keine Gedanken machen müssen. Man braucht nur auf die Zuschauerzahlen in der Bundesliga zu schauen: Die Begeisterung für den Fußball ist da.

Wie wichtig ist das Abschneiden und Auftreten der deutschen Mannschaft, um am Ende von einer gelungenen EM sprechen zu können?

Lahm: Es ist immer wichtig, dass die Heim-Mannschaft so lange wie möglich im Turnier bleibt. Noch wichtiger aber ist, dass die Identifikation der Fans mit der Nationalmannschaft wieder gelingt. Ich weiß nicht, ob wir 2006 die drittbeste Mannschaft im Turnier hatten. Aber die Begeisterung der Fans hat uns beflügelt. Die Spieler müssen auch für die Euro 2024 wissen, wie wichtig so ein Heim-Turnier ist. Sie müssen wieder eine Identifikation stiften, sich nahbar und voller Leidenschaft für das DFB-Trikot zeigen. Das ist ihre Hauptaufgabe.

Ein Selbstläufer wird das nicht, oder?

Lahm: Bei den letzten Turnieren ist einiges verloren gegangen. Es sollte eine besondere Ehre sein, wenn man als Spieler sein Land vertreten darf. Und das geht nur im Kollektiv. Die deutsche Nationalmannschaft ist immer nur dann erfolgreich, wenn sie auch wirklich als Mannschaft auftritt. Ich glaube nicht, dass Argentinien, Marokko oder Kroatien bei der WM in Katar einen besseren Kader hatten als wir. Aber diese Spieler haben alles für ihr Land gegeben, sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt. An der reinen Qualität unserer Spieler kann es meiner Meinung nach nicht gelegen haben.

Hansi Flick durfte trotz des Vorrunden-Aus in Katar als Bundestrainer weitermachen. Eine richtige Entscheidung des DFB?

Lahm: Wenn ich Ihnen eine Gegenfrage stellen darf: Warum sollte er keine zweite Chance verdient haben? Als Fußballer und Trainer muss man sich immer wieder beweisen, sich immer dem Druck stellen. Und was gibt es Besseres, als sich bei einem Heim-Turnier beweisen zu dürfen? Der Trainer und die Mannschaft werden vor eigenem Publikum spielen, diesen Heimvorteil genießen und hoffentlich auch nutzen. Ich spreche da aus eigener Erfahrung: Ein Turnier im eigenen Land – das ist als Erlebnis im Leben eines Fußballers kaum zu toppen.

«Freundschaftsspiele enorm wichtig»

Bis zur EM bestreitet die Nationalmannschaft nur Testspiele. Was kann man von den drei anstehenden Partien gegen die Ukraine, Polen und Kolumbien am Ende einer langen Saison erwarten? Geht es auch in diesen Länderspielen schon um den späteren EM-Erfolg?

Lahm: Die Fans wollen bei den Spielern jetzt wieder die zuletzt fehlende Begeisterung und Identifikation spüren. Deshalb sind diese Freundschaftsspiele enorm wichtig. Das muss in die Köpfe der Spieler: Sie vertreten ihr Land – und das ist eine Verantwortung. Ich habe als Fan zuletzt nicht gespürt, dass sich in unserer Mannschaft einer für den anderen auf dem Platz aufopfert. Wir haben jetzt drei Turniere nicht erfolgreich gespielt, darum ist es so wichtig, dass die Spieler es jetzt wieder zeigen – und das beginnt in den Testspielen.

Was spricht dafür, dass Deutschland 2024 vielleicht doch wieder um den EM-Titel mitspielen kann?

Lahm: Zu den Favoriten gehören wir erstmal nicht, wenn man zweimal nacheinander bei der WM in der Vorrunde ausscheidet und dazwischen im Achtelfinale der EM. Favoriten sind andere: Frankreich und auch England, um nur zwei Nationen zu nennen, haben uns aktuell etwas voraus. Aber wir haben immer noch gute Spieler. Hansi Flick muss jetzt daraus eine Mannschaft bilden und diese muss wieder mehr Verantwortung übernehmen. Dann bin ich zuversichtlich, dass es ein erfolgreiches Turnier wird.

Ihre Generation musste auch lange warten, bis es in Brasilien 2014 mit dem WM-Triumph klappte. Glauben Sie weiter an die Generation um Joshua Kimmich, Leon Goretzka oder Serge Gnabry?

Lahm: Diese Spieler haben im Verein schon bewiesen, dass sie erfolgreich sein können. Joshua Kimmich und Leon Goretzka, die ich in der Verantwortung sehe, sind mit dem FC Bayern oftmals Meister geworden. Sie haben 2020 die Champions League gewonnen. Sie können es also. Sie müssen auch in der Nationalmannschaft einen Kern bilden und ein Team kreieren.

Sind Youngster wie Jamal Musiala oder Florian Wirtz mit 20 Jahren schon so weit, um EM-Hoffnungsträger sein zu können?

Lahm: Es sind definitiv exzellente, supertalentierte Spieler. Aber nochmal: Es geht nur im Kollektiv! Wenn eine Mannschaft funktioniert, können einzelne Spieler herausragen und auf dem Platz glänzen. Aber es muss einen Kern von Spielern geben, der den Weg vorgibt.

Können in einem funktionierenden Team auch Problempositionen kaschiert werden, Stichwort Mittelstürmer oder Außenverteidiger?

Lahm: Wir haben in unserer Nationalmannschaft Spieler, die das spielen können. Wenn ich etwa an Kai Havertz denke, der sehr gut den Mittelstürmer-Posten besetzen kann. Er hat das beim FC Chelsea gespielt und auch schon beim DFB. Er besitzt diese Fähigkeiten. Und dann habe ich eine Frage an Sie: Hatten wir bei der WM 2014 in Brasilien die besten Außenverteidiger? Damals hat doch keiner mit Benedikt Höwedes als Linksverteidiger gerechnet. Er hat dann sieben überragende Spiele gemacht. Er kannte seine Rolle und er hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt. Wir haben das Turnier übrigens mit vier Innenverteidigern in der Abwehr begonnen. Auch so etwas geht.

DFB-Team «Spiegelbild des Vereinsfußballs»

Wie abhängig ist die Nationalmannschaft von erfolgreichen Vereinsteams, insbesondere auch von Ihrem Ex-Club Bayern München?  

Lahm: Man kann beides nicht voneinander trennen. Das zeigt die Vergangenheit. 2013 standen der FC Bayern und Borussia Dortmund im Champions-League-Finale – und ein Jahr später sind wir Weltmeister geworden. Jetzt sind die Vorzeichen andere. Beim FC Bayern könnte man aktuell auch fragen: Wie agiert da eigentlich die Mannschaft? Wie sehr identifizieren sich die Spieler mit dem Verein? Die Nationalelf ist immer auch ein Spiegelbild des Vereinsfußballs.

Was macht Philipp Lahm 2024 nach dem EM-Finale? Urlaub? Ein Sabbatjahr? Oder stürzen Sie sich gleich in einen neuen Fußball-Job?

Lahm: Ich bin immer ein leidenschaftlicher Fußball-Spieler gewesen. Und ich kenne mich im Fußball am besten aus, auch wenn ich abseits davon meine Unternehmen und meine Stiftung aufgebaut habe und nun gezielt ausbaue. Ich kann mir eine Tätigkeit im Fußball und im Fußball-Umfeld durchaus vorstellen. Aber erst einmal freue ich mich auf die EURO 2024 – und erst danach schaue ich weiter.

Um den Kreis zu schließen. Wie wünscht sich der Turnierdirektor Philipp Lahm den 14. Juli 2024 in Berlin?

Lahm: Idealerweise steht die deutsche Mannschaft dann im Finale und wird bestenfalls sogar Europameister. Ich möchte an diesem Tag auch auf ein friedliches Turnier zurückblicken können, auf ein fröhliches Fußballfest, auf ein neues Wir-Gefühl, auf einen neuen spürbaren Zusammenhalt in unserer Gesellschaft – nicht nur in Deutschland, sondern in Europa. Wir wollen als Gastgeber wochenlang auftreten wie ein Europameister – und dann darf der sportliche Titel am 14. Juli 2024 gern folgen.

Zur Person: Philipp Lahm wurde am 11. November 1983 in München geboren. Er ist Turnierdirektor der Fußball-EM 2024. Er war Kapitän der deutschen Nationalmannschaft (113 Länderspiele), mit der er 2014 in Brasilien Weltmeister wurde. Mit dem FC Bayern gewann er zahlreiche Titel, als Höhepunkt die Champions League 2013. Vier Jahre später beendete er seine Profi-Karriere. Seitdem ist Lahm als Unternehmer tätig. Seit 2010 ist er verheiratet. Er hat mit seiner Frau zwei Kinder.

Klaus Bergmann, dpa
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