Allesamt neu beim FC Arsenal: Declan Rice (l-r), Kai Havertz und Jurrien Timber. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Kirsty Wigglesworth/AP/dpa)

Die Premier League hat einer Studie zufolge erstmals mehr als zwei Milliarden Pfund (2,33 Mrd. Euro) in einer Transferperiode für neue Spieler ausgegeben.

Der Meilenstein sei bereits vor Ende des Transferfensters in der Nacht zum Samstag erreicht worden, teilte der Wirtschaftsdienstleister Deloitte mit. Insgesamt schätzte die Unternehmensberatung die Ausgaben der 20 Vereine auf rund 2,36 Milliarden Pfund.

«Es hat 14 Transferfenster gedauert, um die eine-Milliarde-Grenze zu überschreiten, aber es brauchte nur sieben weitere, um die 2-Milliarden-Grenze zu überschreiten», sagte Deloitte-Experte Calum Ross der britischen Nachrichtenagentur PA zufolge. «Das spiegelt das unglaubliche Wachstumstempo wider, das wir sehen.» Gleich zehn Vereine gaben jeweils mehr als 100 Millionen Pfund aus. Das sei ein Hinweis auf eine zunehmende Wettbewerbsfähigkeit, sagte Ross.

Neuer Konkurrent Saudi-Arabien

Mit dem neuen Wert bricht die Premier League bereits nach einem Jahr ihren bisherigen Rekord von schätzungsweise 1,92 Milliarden Pfund aus dem Sommer 2022 und hat laut Deloitte fast so viel ausgegeben wie die anderen vier europäischen Topligen in Spanien, Italien, Deutschland und Frankreich zusammen. Mit Saudi-Arabien ist aber ein neuer Konkurrent erwachsen, der vermutlich noch mehr Geld zur Verfügung hat als die Engländer.

Allein der FC Chelsea gab für drei Spieler – Moises Caicedo (Brighton), Christopher Nkunku (Leipzig) und Cole Palmer (Manchester City) – mehr als 200 Millionen Pfund aus. Seit der Übernahme durch den US-Unternehmer Todd Boehly vor 16 Monaten hat Chelsea nun mehr als eine Milliarde Pfund für neue Spieler gezahlt.

Trainer Mauricio Pochettino verteidigte den Kurs. «Vor 20 Jahren hätte vielleicht niemand geglaubt, dass dies passiert», sagte der Argentinier mit Blick auf die Milliarden-Schallmauer. «Aber heute ist es normal, dass so viel Geld im Fußball bewegt wird.» Fußball sei ein großes Geschäft. «Und wir können nicht aufhören. Wir profitieren alle davon, oder? Wir dürfen nicht scheinheilig sein.» Auch die Presse lebe davon, dass der Fußball immer größer werde.

Pochettino betonte, Chelsea habe auch viel Geld eingenommen, etwa mit den Verkäufen von Kai Havertz (Arsenal) oder Mason Mount (Manchester United). 

Folge uns

Von