Bayer Leverkusen nach Ansicht seines Ehrenspielführers Carsten Ramelow reif für den erstmaligen Gewinn der deutschen Fußball-Meisterschaft und kann so endlich den Beinamen Vizekusen ablegen.
«Es ist bestimmt nicht der wesentliche Punkt, auf die Meisterschaft hinzuarbeiten, damit das mit Vizekusen verstummt. Wir haben es zu meiner Zeit probiert, waren sehr nah dran, aber es hat leider nicht funktioniert. Jetzt ist es an der Zeit. Diese Saison geht absolut an Leverkusen, dieses Jahr soll es so sein», sagte der 50 Jahre alte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur.
Ramelow hatte von 1996 bis zu seinem Karriereende 2008 insgesamt 333 Bundesligaspiele für Leverkusen bestritten und wurde mit dem Werksclub viermal deutscher Vizemeister. In dieser Zeit wurde die höhnisch gemeinte Bezeichnung Vizekusen geprägt. «Zugegeben, am Anfang ist das nervig, irgendwann steht man aber drüber. Jeder definiert Erfolg anders. Ich habe gelernt, dass nicht nur der, der Erster wird, erfolgreich ist», erklärte Ramelow.
Bayer Leverkusen hat als Tabellenführer vor dem 29. Bundesliga-Spieltag 16 Punkte Vorsprung auf Platz zwei, ist in dieser Saison in allen Pflichtspielen noch ungeschlagen und kann bereits am nächsten Wochenende den Titel perfekt machen.
Trotz eines gewissen Abstands freut sich Ramelow, dass Leverkusen nun unmittelbar vor dem ersehnten Titelgewinn steht. «Ich bin jetzt seit über 15 Jahren raus und habe Abstand. Aber ich war zu lange da, um das komplett beiseitezuschieben. Wenn sie es am Wochenende schon schaffen sollten, dann Kompliment und große Anerkennung, was der Trainer mit der Mannschaft geleistet haben. Die Serie ist unfassbar gut, da kann man nur gratulieren», sagte der frühere Mittelfeldspieler und WM-Zweite von 2002 (46 Länderspiel-Einsätze).