Während des Fußballspiels der Europa League Gruppe E zwischen Marseille und Galatasaray ist es zu schweren Ausschreitungen gekommen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Cole/AP/dpa)

Schon wieder ist es in einem französischen Fußballstadion zu schweren Ausschreitungen gekommen.

Das ohnehin als Hochrisiko-Match deklarierte Gruppenspiel in der Europa League zwischen Olympique Marseille und Galatasaray Istanbul musste am Donnerstagabend sogar zwischenzeitlich unterbrochen werden.

Berichten französischer Medien zufolge sollen zunächst Feuerwerkskörper aus den Reihen der rund 2500 Istanbul-Fans Richtung Spielfeld geworfen worden sein. Danach hätten sich die Anhänger beider Vereine mit Fackeln und sogenannten Bengalos gegenseitig beworfen.

Einsatz von Sicherheitskräften und Polizei

Bilder zeigen, wie sich Fans von Galatasaray zum Schutz vor dem Rauch Schals vors Gesicht halten. Sicherheitskräfte und Polizisten versuchten, die Lage in den Griff zu bekommen. Galatasaray-Trainer Fatih Terim ging zu den Anhängern des türkischen Traditionsclubs, Olympique-Kapitän Dimitri Payet zu den Fans von Marseille. Schiedsrichter Paweł Raczkowski stoppte die Partie vor über 45 000 Zuschauern in der 38. Minute beim Stand von 0:0 für einige Zeit.

Ein Tor fiel in Marseille, dessen Fans nun schon zum dritten Mal innerhalb weniger Wochen an Ausschreitungen beteiligt waren, nicht mehr. Beide Vereine dürften mit einem Nachspiel und empfindlichen Strafen durch die UEFA zu rechnen haben.

«Schon wieder Zwischenfälle in einem französischen Stadion», schrieb RMC Sport am späten Donnerstag. «Neue traurige Folge», befand die Sportzeitung «L’Equipe», nachdem es zuletzt in der Ligue 1 in Frankreich bereits mehrfach zu Ausschreitungen gekommen war. «Und es geht weiter», hieß es bei «Le Parisien».

Provokationen bereits vor dem Spiel

Einem Bericht der türkischen Zeitung «Hürriyet» zufolge kam es schon vor der Partie zu Provokationen, als Istanbuler Fans unter scharfen Sicherheitsmaßnahmen das Stadion betraten. Demnach soll ein Marseille-Fan auf der Tribüne die griechische Flagge ausgerollt haben. Die Polizei habe eingegriffen, die Spannungen hätten im Stadion aber angehalten.

Erst vor gut einer Woche hatte das Verhalten sogenannter Fans für Negativschlagzeilen in Frankreichs höchster Spielklasse gesorgt – auch da waren Anhänger von Marseille beteiligt. Nach einem torlosen Remis bei Angers SCO waren Fans beider Vereine auf den Rasen gestürmt und aufeinander losgegangen.

Am selben Abend hatten Medienberichten zufolge rund 50 Fans von HSC Montpellier einen Bus mit Anhängern von Girondins Bordeaux an der Autobahnabfahrt abgepasst und angegriffen. Randale gab es zuvor auch beim Nordderby Lens gegen Lille. Marseille war erstmals negativ aufgefallen, als bei der Partie gegen Nizza nach Provokationen Fans, Funktionäre und Spieler handgreiflich geworden waren.

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