Der Geschäftsführer des Fußball-Bundesligisten RB Leipzig: Oliver Mintzlaff. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

Einen Tag nach der offiziellen Absage des Europa-League-Spiels gegen Spartak Moskau durch die Europäische Fußball-Union hat RB Leipzig die Zurückhaltung über einen möglichen Boykott der Partie erneut verteidigt.

Man habe bereits nach der Auslosung Kontakt zu UEFA-Präsident Aleksander Ceferin aufgenommen und dessen Wunsch akzeptiert, dass der Verband als Veranstalter des Wettbewerbes eine Entscheidung treffe, sagte der RB-Vorstandsvorsitzende Oliver Mintzlaff auf einer Pressekonferenz.

Bei RB seien im Laufe der Stunden seit der Auslosung am Freitag viele verschiedene Szenarien besprochen worden, sagte Mintzlaff weiter. Könne man antreten, könne man spielen, solle man boykottieren, obwohl Sport verbinden soll? «Diese ganzen Gedanken haben wir versucht, einzuordnen. Aber wer kann das schon in einer Situation, die nicht nur erschreckend ist, sondern die auch neu ist, wenn ein Krieg mitten in Europa vor unserer Haustür stattfindet?», fragte Mintzlaff.

Nach den Gesprächen mit Ceferin und auch Donata Hopfen als Chefin der Deutschen Fußball Liga sei klar gewesen, dass die UEFA und nicht der Bundesligist eine Entscheidung verkünden würde. «Hätte die UEFA andere Signale gesendet, hätten wir selbst die Entscheidung getroffen», betonte Mintzlaff. Er sehe es im Rückblick nach wie vor als den richtigen Weg, was nichts damit zu tun habe, dass man im Verein keine Anteilnahme an den Geschehnissen habe. Im Hintergrund habe man viel Druck ausgeübt, dass diese Spiele nicht stattfinden können, sagte Mintzlaff.

Kritik an den Leipzigern, sie wären nur auf das Geld aus, konterte der Club-Chef. «Warum wird nicht die Frage gestellt, ob überhaupt Fußball in dieser Zeit gespielt werden kann. Es gibt kein richtig und kein falsch in einer Situation, mit der sich noch keiner hier befasst hat. Es ist Krieg vor der Haustür, der macht uns Angst und betroffen. Wenn uns das aber alle so betroffen macht, können wir dann überhaupt noch Fußball spielen?», fragte Mintzlaff.

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