Sieht zu große finanzielle Unterschiede zwischen den Clubs in Europa: Leipzig-Coach Jesse Marsch. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jan Woitas/dpa-Zentralbild/dpa)

RB-Leipzig-Trainer Jesse Marsch hat den Fußball in Europa wegen der großen finanziellen Unterschiede zwischen den Clubs als «nicht fair» bezeichnet.

Es gebe in den USA eine ausgeglichenere Geldstruktur, weil die Budgets von den Ligen begrenzt würden, sagte der US-Amerikaner im Interview dem «Kicker». In der Baseball-Profiliga MLB gebe es etwa zwischen den Großclubs wie den New York Yankees und den kleineren wie Oakland Athletics keine so großen Unterschiede wie im europäischen Fußball. «Nach meinem Verständnis und mit dem Sportsgeist eines Amerikaners ist der europäische Fußball daher nicht fair», sagte Marsch.

Der 47-Jährige befürwortet eine Budgetbegrenzung, hält sie aber nicht für umsetzbar. «Warum nicht? Aber es passt nicht zur Struktur des europäischen Fußballs», sagte er auf eine entsprechende Frage. Er wisse aber auch nicht, wie ein Patentrezept aussehe, um für einen gerechteren Wettbewerb zu sorgen.

Marsch betonte, dass sich RB Leipzig strikt an die Vorgaben des Financial Fairplay halte. Das FFP ist ein Kriterium der Europäischen Fußball-Union für die Zulassung von Vereinen für die Europapokal-Wettbewerbe. Danach dürfen über einen Zeitraum von drei Jahren die Ausgaben die Einnahmen nicht übersteigen. Ein Defizit von maximal 30 Millionen Euro kann durch externe Geldgeber ausgeglichen werden.

Marsch wundert sich, wie einige Vereine bei ihren Ausgaben noch Teil des Financial Fairplay sein könnten. «Meine Leistungen in der Schule und an der Universität in Mathematik waren ganz okay. Aber mit meinen Kenntnissen geht die FFP-Rechnung bei einigen Vereinen wirklich nicht auf», sagte der Coach.

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