Der spanische Fußball-Rekordmeister Real Madrid zieht gegen den geplanten milliardenschweren Deal der Liga mit einem Finanzdienstleister vor Gericht.
Man werde sowohl gegen Liga-Boss Javier Tebas als auch gegen das Unternehmen mit Sitz in Luxemburg (CVC) und dessen für Spanien zuständigen Managing Partner zivil- und strafrechtliche Schritte einleiten, teilte der Verein von Toni Kroos und David Alaba mit. Das sei auf einer Vorstandssitzung einstimmig beschlossen worden. Der Deal würde der Primera División 2,7 Milliarden Euro bescheren.
Ungeachtet der auch pandemiebedingten finanziellen Probleme hatte sich zuvor auch der FC Barcelona gegen die Unterzeichnung des Abkommens mit dem früheren Formel-1-Besitzer CVC ausgesprochen. «Der Deal würde bedeuten, dass wir die Fernsehrechte für ein halbes Jahrhundert abtreten. Ich bin nicht dazu bereit», sagte Barça-Boss Joan Laporta. Dabei hatte der hoch verschuldete katalanische Club wegen der Finanzmalaise dieser Tage Superstar Lionel Messi ziehen lassen müssen.
Abstimmung steht noch aus
Über das Abkommen müssen die 42 Clubs der ersten und zweiten Liga Spaniens allerdings noch abstimmen. Die Liga teilte mit, obwohl zur Annahme des Projekts gemäß Statuten nur eine einfache Mehrheit der Stimmen nötig sei, werde man sogar eine Dreiviertelmehrheit vorschlagen. Man sei sicher, dass mindestens 33 Clubs dafür seien, sagte Liga-Direktor José Guerra. Auf einer Sitzung des Delegierten-Ausschusses hätten alle 14 Mitglieder, darunter Vertreter von Clubs wie Atlético Madrid, Betis Sevilla, FC Sevilla oder San Sebastián ihre Unterstützung für die Pläne der LaLiga zugesichert.
Nach Berichten spanischer Fachmedien sollen rund 90 Prozent des Geldes aus dem Vertrag unter den Vereinen verteilt werden. Das Geld solle auch in die Clubs des Frauen- und Amateurfußballs fließen, hieß es. Demnach könne der FC Barcelona mit einer Finanzspritze von rund 270 Millionen Euro rechnen, Real mit gut 260 Millionen.