Spaniens Fußball-Rekordmeister Real Madrid hat heftige Kritik an einem geplanten milliardenschweren Deal der Liga mit einem Finanzdienstleister geübt.
In einer Stellungnahme schrieb der Club, die Übereinkunft sei ohne Beteiligung oder Wissen von Real Madrid erfolgt. Am 5. August habe die LaLiga erstmals beschränkten Einblick in die Einzelheiten der Vereinbarung gewährt. Der Finanzdienstleister (CVC) will nach Medienberichten 2,7 Milliarden Euro in den spanischen Fußball investieren. Die Profiliga hat mit dem Unternehmen ein Grundsatzabkommen erreicht. Die notwendige Ratifizierung des Abkommens gilt eigentlich als Formsache.
Real bemängelte, die Vereine hätten einen Vertrag über die Vergabe ihrer audiovisuellen Rechte für die kommenden drei Jahre abgeschlossen. Das neue Abkommen gebe aber knapp elf Prozent der Einkünfte daran für die kommenden 50 Jahre ab und verstoße damit gegen Gesetze. Die Verhandlungen seien ohne Wettbewerb abgelaufen und garantierten dem Investor Profite von mehr als 20 Prozent. Der einstige Formel-1-Besitzer CVC sei damit gescheitert, ähnliche Verträge mit der Serie A aus Italien und der Deutschen Fußball Liga abzuschließen. Real könne keinen Vertrag unterstützen, der die Zukunft der jetzigen 42 Proficlubs und künftiger Profivereine in den kommenden 50 Jahren in die Hände einer Gruppe von Investoren lege.
Wie es in Berichten hieß, sollen rund 90 Prozent des Geldes aus dem Vertrag unter den Vereinen verteilt werden. Es solle nicht nur den ganz großen Clubs wie Real Madrid und FC Barcelona zu Gute kommen, sondern auch in die Vereine des Frauen- und Amateurfußballs fließen. Der Verteilungsschlüssel soll auf einer Versammlung aller Clubs festgelegt werden, der FC Barcelona könne aber mit rund 270 Millionen Euro, Real Madrid mit etwas mehr als 260 Millionen rechnen.
Ausgegangen worden war in den Medien auch davon, dass der hoch verschuldete FC Barcelona dadurch einen neuen Vertrag mit Lionel Messi abschließen könne. Dazu kam es aber nicht, die Verhandlungen mit dem Superstar endeten ergebnislos. Der FC Barcelona begründete dies mit «finanziellen und strukturellen Hindernissen (Regelwerk Spanische Liga)».