Freiburgs Trainer Christian Streich (Mitte rechts) umarmt Freiburgs Nico Schlotterbeck (Mitte links) nach Spielende. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Philipp von Ditfurth/dpa)

Am Tag der Rekorde gab sich Freiburgs Trainer Christian Streich alle Mühe, betont zurückhaltend zu bleiben.

Zwar drehte der 56-Jährige nach dem 2:1 (1:1) gegen Bayer Leverkusen noch auf dem Spielfeld eine kleine Jubelrunde – rhetorisch vermied der Erfolgscoach aber fast jeden Superlativ. Dabei hätte es gute Gründe gegeben, auch beim Vokabular ein bisschen aufzurüsten: Immerhin feierte Streich nicht nur seinen 100. Sieg als Trainer des SC Freiburg in der Fußball-Bundesliga. Vor allem sorgte der Erfolg dafür, dass sie Breisgauer als Tabellendritter erstmals in ihrer Vereinsgeschichte auf einem Champions-League-Platz in die Winterpause gehen.

SC-Coach zufrieden

Streich aber gab sich nach außen hin bescheiden, fast reserviert, sprach lediglich von einer «tollen» Hinrunde und ergänzte: «Wir haben 29 Punkte – das interessiert mich im Wesentlichen.» Mit Blick auf sein bevorstehendes zehnjähriges Jubiläum als Freiburger Cheftrainer am 29. Dezember stellte er fest: «Das ist so viel, wie wir noch nie hatten in einer Halbserie, seit wir das zusammen machen, seit zehn Jahren.» Das sei «aller Ehren wert».

Punktemäßig war es Freiburgs zweitbeste Bundesliga-Hinrunde. Nur 1994/95 heimsten die Breisgauer – gerechnet nach der Drei-Punkte-Regel – mit 33 Zählern noch etwas mehr ein.

Leverkusen enttäuscht

Dass gegen Leverkusen die Saisonpunkte 27, 28 und 29 hinzukamen, hatten die über weite Strecken deutlich überlegenen Gastgeber den Toren von Vincenzo Grifo (32. Minute/Handelfmeter) und des eingewechseltes Kevin Schade (84.) zu verdanken. Für Leverkusen war das Tor von Charles Aránguiz (45.+1) zu wenig. «Wir sind natürlich enttäuscht», sagte Bayer-Verteidiger Jonathan Tah.

Die Werkself kassierte damit nicht nur die dritte Niederlage innerhalb der jüngsten vier Pflichtspiele, sondern rutschte in der Bundesliga-Tabelle auch hinter Freiburg auf Platz vier zurück. Mittelfeldprofi Robert Andrich forderte: «Es muss auf jeden Fall wesentlich besser werden in der Rückrunde.»

Und die Freiburger? Die dürften darauf hoffen, dass die Rückrunde ähnlich erfolgreich wie die Hinrunde verläuft. Am Ende der Rekordspielzeit 1994/95 belegten die Freiburger am Saisonende übrigens Platz drei. Damals hatte dieser Tabellenplatz noch keinen Champions-League-Status inne, seinerzeit qualifizierte sich einzig der Meister für die damals noch kompaktere Königsklasse. Am Ende dieser Saison wäre das anders.

Von Michael Brehme, dpa
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