Emre Can (r) und der BVB trennten sich von Eindhoven 1:1. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Elfmeter-Verursacher Mats Hummels haderte nach dem Abpfiff weiter mit der Schiedsrichter-Entscheidung, großer Jubel kam bei den abgekämpften BVB-Profis nicht auf.

Das 1:1 (1:0) im Achtelfinal-Hinspiel bei der PSV Eindhoven verschaffte den Dortmundern zwar eine passable Ausgangsposition für das zweite Duell gegen die Niederländer am 13. März, stellte aber niemanden vollends zufrieden.

Anders als in der erfolgreichen Gruppenphase zeigte der im Bundesliga-Titelkampf bereits weit abgeschlagene BVB in der Königsklasse nicht sein schöneres Gesicht. Vor allem aber sorgte der Elfmeterpfiff zum Ausgleich für großen Unmut bei den BVB-Akteuren. «Null Prozent Elfmeter für mich», sagte Hummels bei Amazon Prime. «Ich verstehe die Schiedsrichter aktuell nicht.» Man sei auf einem völlig falschen Weg und er glaube leider, der Videoreferee habe die Schiedsrichter schlechter gemacht.

Vor 35.000 Zuschauern im ausverkauften Philips Stadion sorgte Donyell Malen (24. Minute) gegen seinen ehemaligen Club zwar für die Führung. Doch der Treffer per Foulelfmeter nach einer Attacke von Hummels durch Luuk de Jong (54./Foulelfmeter) bescherte den Niederländern ein verdientes Remis. «Ich habe hier heute ein sehr schlagbares Eindhoven gesehen», meinte Hummels.

Die ersten Minuten verliefen schon wie erwartet oder besser: wie befürchtet aus Dortmunder Sicht. Denn PSV, trainiert vom ehemaligen BVB-Trainer Peter Bosz, machte Druck. In der Liga ungeschlagen mit nur zwei Unentschieden, aber 20 Siegen drängten die Gastgeber den BVB in dessen Hälfte. Auch vor Keeper Alexander Meyer, der kurzfristig ins Tor der Gäste rücken musste, machten die Angreifer bei ihrem Forechecking in vorderster Reihe keinen Halt.

Und Terzics Mannschaft tat sich mit der Spielweise schwer – wie schon so oft in dieser Saison. Die Folge: Das Aufbauspiel war fehlerhaft, Ballverluste kamen umgehend, Entlastung war nicht von Dauer.

Gleich zwei wichtige Spieler fehlen BVB kurzfristig

Neben Stammkeeper Gregor Kobel, der sich offenbar beim Aufwärmen eine Muskelverletzung zugezogen hatte, fiel bei den Westfalen auch noch Niklas Süle erkrankt kurzfristig aus. An dessen Stelle rückte Routinier Mats Hummels in die Viererabwehrkette, die allen voran auf PSV-Kapitän de Jong aufpassen musste. Doch nicht nur auf einen der Topscorer in Europa, in der 17. Minute tauchte Malik Tillmann völlig unbedrängt am Strafraum auf. Er zielte aber zu ungenau.

Zuvor hatte der rechtzeitig wieder fitte Malen einen Versuch Richtung PSV-Tor gestartet, der Schuss des ehemaligen Profis des 24-maligen niederländischen Meisters war aber nicht stramm und auch nicht platziert genug. Immerhin, die erste heftige Drangphase der Gastgeber war überwunden.

Kein allzu ausgelassener Jubel bei Malen

Der BVB setzte sich in der PSV-Hälfte etwas fest und über Marcel Sabitzer landete der Ball bei Malen. Der Niederländer, der im Sommer 2021 von Eindhoven nach Dortmund gewechselt war, setzte sich im Dribbling durch und zog ins kurze Eck ab, der Ball wurde auch noch abgefälscht. Auf allzu ausgelassenen Jubel verzichtete Malen an alter Wirkungsstätte aus Respekt.

Er dürfte auch geahnt haben, dass sich die Hausherren ganz und gar nicht geschlagen geben würden. Und sie kamen auch wieder zu Chancen, weil der BVB in der Defensive zu fehlerhaft agierte.

Hummels-Grätsche führt zum Elfmeter

Letztlich hielt Ersatzmann Meyer den Kasten der Borussen sauber bis zum Ende der ersten Hälfte. Ein Durchatmen gab es nur in der Pause, danach bestimmte wieder PSV das Spiel. Der BVB wirkte wie schon zu Beginn der ersten Hälfte zu passiv, verlor im Spielaufbau zu leicht den Ball und konnte wieder für keine Entlastung sorgen.

Als dann Hummels bei einer Grätsche den Ball traf und auch Tillmann, entschied der Schiedsrichter auf Elfmeter. Sehr zum Unwillen von Hummels wurde dessen Entscheidung auch vom Video-Referee bestätigt. De Jong war das alles egal, der PSV-Kapitän verwandelte den Strafstoß cool und flach ins Eck zu seinem wettbewerbsübergreifend 28. Saisontor.

Nach einer guten Stunde nahm Terzic Marco Reus nach einem unauffälligen Auftritt aus der Mannschaft und brachte in Nationalspieler Julian Brand einen frischen Spieler für die Offensive. Wenig später kam Marius Wolf im Mittelfeld für den Jadon Sancho und scheiterte anschließend knapp mit einem Freistoß. Doch Eindhoven war dem Siegtor insgesamt deutlich näher. Nur mit viel Mühe rettete der BVB das Remis.

Von Heinz Büse und Jens Marx, dpa
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