Bielefelds Robin Hack (l) im Kopfballduell mit dem Freiburger Nicolas Höfler. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Freiburgs Ersatztorhüter Benjamin Uphoff schüttelte enttäuscht den Kopf, als er nach dem 2:2 (1:0) seines Sport-Clubs gegen Arminia Bielefeld über den Rasen trottete.

Mit 2:0 hatte das badische Überraschungsteam der Hinrunde in der Fußball-Bundesliga gegen den Abstiegskandidaten geführt, musste sich aber noch mit dem Remis begnügen. Und Uphoff sah bei seinem Erstliga-Debüt bei beiden Toren unglücklich aus.

«Überhaupt kein Problem. Ich mache auch Fehler», nahm Streich seinen Torhüter in Schutz: «Er ist sicher derjenige, der am schlechtesten schläft. Es tut mir leid, dass es so blöd gelaufen ist für ihn. Aber das macht nichts.» Der Coach verpasste damit in seinem ersten Spiel nach seinem zehnjährigen Dienstjubiläum den Sieg. Der SC Freiburg rutschte zum Auftakt der Rückrunde vom dritten auf den vierten Tabellenrang ab. «Wenn du 2:0 führst gegen Bielefeld, hoffst du, dass du gewinnst. Das hat jetzt nicht geklappt. Das ist kein Weltuntergang, aber es ist natürlich schade», sagte Streich.

500 per Losverfahren ausgewählte Zuschauer

Janik Haberer (6. Minute) und Woo-yeong Jeong nur 22 Sekunden nach dem Wiederanpfiff (46.) erfreuten zunächst die 500 Zuschauer, die per Losverfahren unter den Pandemie-Beschränkungen an die Tickets gekommen waren. Doch durch die Gegentore von Masaya Okugawa (60.) und Bryan Lasme (87.) gaben die Freiburger den Erfolg aus der Hand. Die Bielefelder münzten den Schwung aus dem Hinrundenabschluss in einen weiteren Punktgewinn um. Vor Weihnachten hatte der Tabellenvorletzte von Trainer Frank Kramer gegen Bochum und in Leipzig gewonnen

«Ich glaube, zum Schluss war es unnötig. Ich glaube, wir hatten extrem viele Chancen», sagte Uphoff bei Sky: «Beim ersten stehe ich vielleicht einen Tick zu weit vorn. Der Ball hat auch eine komische Flugkurve. Beim zweiten kommt viel zusammen. Manu (Gulde, d. Red) berührt ihn noch leicht mit der Fußspitze».

Unter normalen Bedingungen wäre Uphoff gar nicht zum Einsatz gekommen. Doch der niederländische Stammtorhüter Mark Flekken gehörte zu den drei Profis, die sich beim SC Freiburg mit dem Coronavirus infiziert haben. Am Freitag hatten die Breisgauer drei Corona-Fälle öffentlich gemacht, die Namen der betroffenen Profis aber für sich behalten. Mit der Aufstellung gaben sie bekannt, dass Flekken, Nico Schlotterbeck und Kiliann Sildillia positiv getestet wurden.

Freiburg nach dem 2:0 zu passiv

«Wir machen ihm keinen Vorwurf», sagte Freiburgs Stürmer Lucas Höler mit Blick auf Uphoff. Wie aus dem Nichts war der Anschluss für die Ostwestfalen gefallen, die auf den rot-gesperrten Routinier Fabian Klos im Sturm verzichten mussten. Okugawa zog aus der Distanz ab, Uphoff sah bei dem Flatterball unglücklich aus. Kurz vor dem Ende schoss der eingewechselte Lasme aus spitzem Winkel, Uphoff flutschte der Ball durch. Es lag aber ganz sicher nicht allein am Torwart, die Gastgeber agierten nach dem schnellen 2:0 auch zu passiv.

Früh hatten sich die Badener für ihren erfrischenden Start in die Partie belohnt. Haberer wagte von der Strafraumgrenze die Direktabnahme und traf ins linke untere Eck. Nach einer Viertelstunde prallte Jeongs Abschluss an die Latte (15.). Nach der überlegenen Anfangsphase des SC kamen auch die Gäste zunehmend zu Chancen. Doch mit dem ersten Angriff nach der Halbzeit bauten die Badener ihre Führung aus. Eine Flanke von Günter köpfte der auffällige Jeong ein.

«Ich glaube, das 2:1 hat uns gut getan», sagte Bielefelds spät eingewechselter Winter-Zugang Gonzalo Castro: «Die Mannschaft lebt. Wir sind auf dem richtigen Weg.»

Von Kristina Puck, dpa
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