Nach dem Pokalspiel Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt kam es zu Auseinandersetzungen zwischen den Leipziger Fans und der Polizei. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Willnow/dpa)

Mit deutlichen Worten hat Lok Leipzig die Vorfälle beim DFB-Pokalspiel des Fußball-Regionalligisten gegen Eintracht Frankfurt verurteilt.

«Was einige Vollidioten» beim 0:7 (0:1) gegen den Bundesligisten abgezogen hätten, «ist kriminell», schrieben die Leipziger in einer Stellungnahme auf ihrer Internetseite. Bei Ausschreitungen waren rund um die Partie zwei Gäste-Fans schwer verletzt worden. Die Partie musste in der 73. Minute wegen Böller-Würfen unterbrochen werden.

Polizei ermittelt

Weiterhin werde nach dem Wurf von Pyrotechnik aus einem Heimblock in Richtung der davor sitzenden Rollstuhlfahrer wegen des Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion ermittelt, hieß es in der Mitteilung der Polizei. Die ermittelnden Behörden werde Lok uneingeschränkt unterstützen, teilte der Club mit.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nach den Vorfällen ebenfalls Ermittlungen aufgenommen. Das teilte der DFB auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. Demnach sind beide Vereine aufgefordert worden, Stellungnahmen einzureichen.

Gegenhalten bis zum Abbruch

Bis zur 70. Minute sei die sportliche Leistung des Außenseiters sensationell gewesen, die Stimmung großartig. «Doch dann haben ein paar dumme Vollidioten dieses Fußballfest beschmutzt. Ihr seid keine Fans!», heißt es in dem Lok-Statement. «Niemand will eure bescheuerte Ego-Show sehen und am Ende verletzt ihr noch bewusst Fans im Rollstuhl und nehmt am Ende noch Verletzungen unserer Nachwuchsspieler in Kauf. Verpisst euch! In einer anderen Sprache versteht ihr es sowieso nicht.»

Der Viertligist wünscht sich zudem mehr Zivilcourage: «Die, die ihr drum herum steht, nichts sagt und nichts tut: Auch ihr tragt Verantwortung, wenn diese Chaoten unseren Verein beschmutzen. Steht auf und helft mit, dass diese Chaoten aus unserer Lok-Familie ausgeschlossen werden.»

Kracht: «Übeltäter zur Verantwortung» ziehen

Lok-Präsident Torsten Kracht verurteilte die Vorfälle ebenfalls scharf. Er forderte, «dass die Übeltäter zur Verantwortung» gezogen werden. «Wie kann man so bekloppt sein, Böller auf unsere eigenen Fans im Rollstuhl und auf Balljungen aus unserer U17 zu werfen? Sorry, aber da erwarte ich auch von den Fans, die da drumherum stehen, eine entsprechende Reaktion, dass sie die Übeltäter zur Verantwortung ziehen», sagte Kracht der «Leipziger Volkszeitung» (Montag).

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