Schiedsrichter Daniel Siebert ist mit seiner Leistung bei seiner ersten Fußball-Europameisterschaft zufrieden.
Der 37-Jährige war beim paneuropäischen Turnier drei Mal im Einsatz und sagte dem «Kicker»: «Ich bin als Neuling hingefahren, um zumindest ein Spiel zu pfeifen. Ich war selbstbewusst optimistisch und dachte, wenn mir das erste Spiel gut gelingt, bekomme ich vielleicht noch ein zweites. Dass noch ein Bonusspiel im Achtelfinale dazukam, macht uns als Team sehr glücklich. Das war in unserer Position das Maximum.»
Sieberts Ziel ist klar: Der Berliner möchte schnellstmöglich als nächster Unparteiischer aus Deutschland in die Elite-Gruppe der FIFA-Schiedsrichter vorstoßen. «Dadurch, dass ich seit Wolfgang Starks EM-Teilnahme der einzige neben Felix Brych bin, der bei einem Turnier gepfiffen hat, sehe ich mich auch ein bisschen in der Pole-Position. Die will ich auch verteidigen, aber ich habe nicht nur deutsche, sondern auch internationale Konkurrenz.»
Dass Schiedsrichter nach Fehlern ins Visier der Medien, Profis und Fans geraten, stört Sieber nicht. «Kein Schiedsrichter der Welt ist vor solchen Momenten geschützt», sagte er. «Zu wissen, ich bin nicht der Einzige auf der Welt, dem in einem wichtigen Spiel ein Fehler passiert, hat mir geholfen, meinen eigenen zu verarbeiten. Man muss zwar den Fehler analysieren, darf sich aber auch nicht zu lange damit beschäftigen.»