Schlotterbeck geknickt: Hoffe nicht, in ein Loch zu fallen
Wie Schlotterbeck (vorn) haderten alle Dortmunder mit dem Spielverlauf gegen Real. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Die Art und Weise der Niederlage im Champions-League-Finale gegen Real Madrid setzt Borussia Dortmund zu. Vor allem Nationalspieler Nico Schlotterbeck hat nach eigener Aussage an dem bitteren 0:2 (0:0) in London gegen Real Madrid zu knabbern und hofft nun auf einen mentalen Ausgleich beim Nationalteam.

«Ich hoffe nicht, dass ich in so ein kleines Loch falle. Ich versuche da, mein Bestes zu geben», sagte der 24-Jährige. «Ich hole mir dann viel Zuspruch von meiner Familie. Dann hoffe ich, dass wir bei der Europameisterschaft Erfolg haben, dass ich dann da was zu feiern habe.» Die Fußball-EM in Deutschland startet in knapp zwei Wochen.

Wie Schlotterbeck haderten alle Dortmunder mit dem Spielverlauf gegen den nun 15-maligen Gewinner der europäischen Königsklasse. «In der ersten Halbzeit war es ein fast perfektes Spiel. Perfekt wäre es gewesen, wenn wir wenigstens eine unserer vielen Tormöglichkeiten genutzt hätten», sagte Dortmunds Sportdirektor Sebastian Kehl.

Dem BVB gelingt kein Tor – trotz Überlegenheit

Dies gelang dem BVB trotz drückender Überlegenheit indes nicht. Real bestrafte dies nach dem Wechsel konsequent und kam dank der Tore von Dani Carvajal (74. Minute) und Vinicius Junior (83.) zum glücklichen Sieg.

«Wir waren super nah dran. Ich finde, wir hätten es verdient», sagte Kehl weiter. «Die Enttäuschung ist schon sehr, sehr groß. Wir werden sicherlich ein paar Tage brauchen und werden das erstmal verarbeiten müssen.» Trainer Edin Terzic konnte dem Spiel immerhin auch etwas Positives abgewinnen, wenn auch nur teilweise.

«Es fällt mir sehr schwer, die richtigen Worte zu finden, weil ich gerade ein großes Gefühlschaos erlebe. In einer Sekunde bin ich sehr stolz auf die gezeigte Leistung. In der anderen Sekunde fühle ich mich enttäuscht und leer nach dem Spiel», sagte der 41-Jährige nach seinem ersten Champions-League-Endspiel.

Stiller Abschied für Reus

Für BVB-Idol Marco Reus wurde es ein stiller Abschied. «Es war leider sein letztes Spiel heute für Dortmund. Wir hätten uns nicht besseres wünschen können, mit ihm den Pokal hochzuhalten. Er hätte es verdient gehabt», sagte Kehl über den inzwischen 35-Jährigen, der kurz vor den Gegentoren eingewechselt worden war und nach dem Spiel nicht mehr öffentlich reden mochte.

Der frühere Dortmunder Kapitän möchte seine Karriere im Ausland fortsetzen. Wie es mit Mats Hummels weitergeht, ist nach wie vor unklar. Auch der Vertrag des Abwehrspielers läuft aus. «Das werden wir in den nächsten Tagen besprechen und dann werden wir eine Entscheidung treffen», kündigte Kehl an.

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