Nationalspielerin Lea Schüller (M) trainiert mit den anderen Spielerinnen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Sebastian Gollnow/dpa)

Erstmal kräftig eincremen! Bei fast 40 Grad haben die deutschen Fußballerinnen die Vorbereitung auf das EM-Viertelfinale gegen Österreich aufgenommen.

«Wir werden heute doch einen Tick kürzer als sonst trainieren. Kurz und knackig, aber das machen wir eh zwei Tage vor dem Spiel», kündigte Co-Trainerin Britta Carlson auf dem Gelände des Grasshoppers Rugby Football Club in Brentford an. Erstmals seit ihrem positiven Corona-Test wieder dabei war auch Torjägerin Lea Schüller.

Carlson: «Lea ist auf einem guten Weg»

Die 24-Jährige vom FC Bayern München absolvierte aber nur das Aufwärmtraining mit ihren Kolleginnen, danach standen individuelle Übungen an. «Lea hat heute noch ihre abschließende Untersuchungen, ist aber auf einem guten Weg. Da warten wir die Ergebnisse ab», sagte Carlson. Auch das zuletzt angeschlagene Bayern-Duo Lina Magull und Sydney Lohmann trainierte wieder mit der Mannschaft.

Dafür fehlte Ersatztorhüterin Almuth Schult. «Almuth ging’s heute Morgen nicht so gut. Die ist heute raus, aber es ist jetzt auch nichts Schlimmes. Alle Tests sind negativ», sagte Carlson über die 31-Jährige vom VfL Wolfsburg.

Schüller war fast eine Woche von der Mannschaft im Teamhotel isoliert und wurde am Montag erstmals wieder negativ getestet. Die 40-fache Nationalspielerin (26 Treffer) und Bundesliga-Torschützenkönigin der vergangenen Saison (16) fehlte sowohl bei 2:0 gegen Spanien als auch beim 3:0 gegen Finnland in der Vorrunde. Derzeit ist unklar, ob sie am Donnerstag (21.00 Uhr MESZ/ARD und DAZN) gegen Österreich wieder im DFB-Kader steht.

Wieder das Mannschaftstraining aufgenommen haben die zuletzt angeschlagenen Bayern-Mittelfeldspielerinnen Lina Magull und Sydney Lohmann. Magull könnte in die Startelf zurückkehren, auch Lohmann «ist eine wichtige Option für uns», so Carlson. Die beiden gegen Finnland gelbgesperrten Lena Oberdorf und Felicitas Rauch werden ihren Angaben zufolge wieder spielen. Sie wurden gegen Finnland von Lena Lattwein (alle Wolfsburg) und Sophia Kleinherne (Eintracht Frankfurt) vertreten.

Hitzewelle über England

«Ich glaube, viel trinken ist wichtig. Hat Mama damals auch schon immer gesagt», sagte Rauch am Trainingsplatz. «Ob es jetzt 31 Grad sind oder 38, das ist nicht mehr ganz so ausschlaggebend.»

Auch England stöhnt unter der Hitze. In Großbritannien haben am Dienstag die Temperaturen erstmals seit Beginn der Aufzeichnungen die Marke von 40 Grad überstiegen. Für die Viertelfinal-Partie Deutschland – Österreich sind im Londoner Westen zur Spielzeit allerdings Temperaturen knapp unter 30 Grad vorhergesagt.

Für Dienstagnachmittag plante die DFB-Delegation eine Bootstour auf der Themse. «Das ist freiwillig. Es ist auch ein klimatisiertes Boot. Wir wollen da auch keine zwei Stunden auf dem Deck sitzen», betonte Carlson. «Aber manche Spielerinnen brauchen das, auch mal rauszukommen. Gestern waren nicht alle draußen, weil es zu warm war.»

Von Ulrike John, dpa
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