Nationaltorhüterin Almuth Schult hat eine bessere Ausbildung von Trainerinnen im deutschen Fußball angemahnt.
Dem Nachrichtenportal «t-online.de» sagte die Wolfsburgerin, es wäre schön, wenn mehr Trainerinnen ausgebildet würden, vor allem mit höheren Lizenzen. «Da muss man sich zusammensetzen, vielleicht über Zulassungsverfahren und Lizenz-Ansprüche reden. Mit Ausnahme von ehemaligen männlichen Fußballprofis ist es für alle schwer, hohe Summen aufzubringen», meinte die 30-Jährige.
«Soweit ich weiß, muss man als Teil der Fußballlehrer-Ausbildung in den ersten drei Männerligen hospitieren. Eine Zeit in der Frauen-Bundesliga reicht nicht aus», betonte Schult, die mit anderen Frauen das Positionspapier «Fußball kann mehr» zur Gleichstellung und Diversität veröffentlicht hat.
Schult betonte, dass Frauen auf dem Weg nach oben weiterhin zahlreiche Hürden überwinden müssen. «Es wäre schön, wenn nicht jede Frau so viele Steine aus dem Weg räumen muss, wie die aus unserer Gruppe. Es war für Bibiana Steinhaus garantiert ein schwierigerer Weg als für beispielsweise Bastian Dankert oder Dr. Felix Brych, um in der Bundesliga-Spitze anzukommen.»
Die Mutter von Zwillingen wünscht sich zudem, dass sich auch ihre männlichen Kollegen offensiv an der Erziehung der Kinder beteiligen können und dabei von den Clubs unterstützt werden. «Ich warte darauf, dass ein männlicher Fußballer für fünf Monate in Elternzeit geht. Warum denn auch nicht?», fragte Schult. «Er hat ja als Arbeitnehmer das Recht dazu. Das muss man natürlich mit dem Verein abklären, aber es ist doch nur menschlich, viel Zeit mit dem neugeborenen Kind verbringen zu wollen.»