Der Fürther Branimir Hrgota (M) bejubelt in der 1. Minute seinen Treffer zum 1:0 mit seinen Mitspielern. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Daniel Löb/dpa)

Umjubelte Premiere in Fürth: Der immer noch abgeschlagene Tabellenletzte hat beim 2:1 (1:0) gegen Hertha BSC den ersten Bundesliga-Heimsieg vor seinen Fans gefeiert und die Lage der 2022 weiter sieglosen Berliner im Abstiegskampf verschärft.

Aufsteiger Greuther Fürth verbesserte sich durch den dritten Saisonsieg auf 13 Punkte, zehn Zähler hinter den Herthanern. Zwei Schweden standen vor 7919 Zuschauern im Fürther Ronhof im Fokus: Kapitän Branimir Hrgota erzielte nach 26 Sekunden zunächst das früheste Tor der laufenden Bundesliga-Saison. Nach der Pause verwandelte der 29 Jahre alte Angreifer nervenstark einen Handelfmeter (70. Minute). Die Berliner machten die Partie durch ein Kopfballtor von Abwehr-Youngster Linus Gechter nochmals spannend (82.). Kurz davor vergaben Hrgota und der eingewechselte Havard Nielsen bei einer Doppelchance die vorentscheidende 3:0-Führung.

Nach seinen Saisontoren sechs und sieben ist Hrgota nun alleiniger Fürther Bundesliga-Rekordschütze. Die ersten zwei Heimsiege gegen Union Berlin und Mainz hatten die Fürther in Geisterspielen erzielt. Diesmal konnte das Team mit seinen Fans jubeln.

Debüt im Tor

Im Tor zeigte zudem Hrgotas Landsmann Andreas Linde ein gutes Debüt. Trainer Stefan Leitl setzte erstmals auf den im Januar von Molde BK verpflichteten Schlussmann. Routinier Sascha Burchert musste auf die Bank. Linde war auf Anhieb der erhoffte Rückhalt, bestach durch Ruhe, Übersicht und auch einige gute Aufbaupässe mit dem Fuß.

Zudem verhinderte der 28-jährige Schwede gegen Ishak Belfodil den 1:1-Ausgleich (13.). Den Schuss von Herthas Offensivakteur konnte der knapp zwei Meter große Torwart zur Ecke ablenken (13.). «Linde macht es richtig gut. Er hält die Mannschaft da im Spiel», sagte Fürths Sportdirektor Rachid Azzouzi zur Pause beim Pay-TV-Sender Sky.

Die inzwischen heimstarken Fürther erarbeiteten sich eine «hochverdiente Führung» zur Pause, wie Azzouzi feststellte. Immer wieder brachten sie Herthas personell geschwächte Abwehr mit Pässen in die Tiefe in Not. Erstmals gleich nach dem Anpfiff, als Paul Seguin mit einem langen Pass Hrgota zum 1:0 auf die Reise schickte. Der Fürther Kapitän vollendete den Angriff mit einem platzierten Flachschuss. Timothy Tillman (16.), Jeremy Dudziak (18.) und Hrgota bei einem Freistoß (45.) boten sich weitere gute Torchancen.

Aufbäumen nach der Pause

Die Hertha erweckte da nicht den Eindruck, Abstiegskampf zu können. Der junge Gechter konnte als Ersatz für Neuzugang Marc Oliver Kempf (Corona) zusammen mit Niklas Stark nicht für Stabilität in der Abwehr sorgen. Erst nach der Pause bäumten sich die Gäste richtig auf. Es fehlte aber an Durchschlagskraft und Abschlussstärke.

Beim Fürther 2:0 war Seguin erneut der Ausgangspunkt. Der Mittelfeldakteur schoss Herthas Maximilian Mittelstädt den Ball im Strafraum an den abgespreizten Arm. Schiedsrichter Daniel Schlager zeigte auf den Punkt. Hrgota verwandelte sicher. Anschließend hielt Linde einen Schuss von Marco Richter (78.). Stevan Jovetic vergab eine Großchance (80.). Nach Gechters Anschlusstor wankte Fürth.

Von Klaus Bergmann, dpa
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