Der VfL Wolfsburg hat durch ein überzeugendes 4:0 (2:0) gegen Bielefeld einen großen Schritt in Richtung Klassenerhalt gemacht und die Abstiegssorgen der Arminia verschärft.
Mit 34 Punkten hat der Fußball-Bundesligist nach den Toren von Lukas Nmecha (11. Minute/38.), Maximilian Arnold (48.) und Max Kruse (53.) den Vorsprung auf die direkten Abstiegsränge am Samstag auf acht Zähler ausbauen können. Bielefeld muss sich dagegen mit 26 Punkten und nur einem Zähler aus den vergangenen sieben Partien große Sorgen um den Ligaverbleib machen. Zudem droht Cedric Brunner als nächster Profi längerfristig mit einer Kopfverletzung auszufallen.
VfL-Geschäftsführer Jörg Schmadtke und der nach seiner Corona-Infektion genesene Trainers Florian Kohfeldt hatten nach der desolaten Leistung beim 0:3 in Augsburg eine Reaktion gefordert. Davon war zu Beginn wenig zu spüren. Bielefeld besaß gleich nach zwei Minuten die große Chance zur Führung: Robin Hack kam vor 22.512 Zuschauern frei vor Koen Casteels an den Ball, doch der VfL-Kapitän rettete mit einer Glanztat.
Dann kam die Wolfsburger Antwort auf die Kritik: Ein perfektes Zuspiel von Yannick Gerhardt in den Lauf von Nationalspieler Nmecha verwandelte der 23-Jährige mit einem Schuss ins lange Eck zu Führung. Wie ausgewechselt zeigte sich danach der Meister von 2009. Jonas Wind drosch nach schönem Dribbling den Ball an die Unterkante der Latte (17.).
Von den Gästen, die beim Warmmachen als Unterstützung für den schwer am Kopf verletzten Fabian Klos mit dessen Rückennummer 9 aufliefen, war nach der frühen Chance vorerst nichts mehr zu sehen. Die Offensive um Patrick Wimmer, der für die neue Saison in Wolfsburg im Gespräch ist, bekam keinen Zugriff mehr.
Dann gab es auch noch den nächsten Schock-Moment für das Team von Trainer Frank Kramer: Nach einer Ecke knallten VfL-Stürmer Wind und Arminia-Abwehrspieler Brunner mit den Köpfen zusammen. Der 28 Jahre alte Schweizer wurde nach minutenlanger Behandlung durch die Arminia-Ärzte und Sanitäter auf dem Rasen mit einer Trage vom Spielfeld gebracht und musste ausgewechselt werden.
Die Gäste mussten sich von dem erneuten Rückschlag erstmal erholen. Wolfsburg ließ jedoch nicht locker und zeigte sich auch in diesem Punkt verbessert zu den vergangenen Auftritten. Das wurde belohnt. Nach einer Ecke fand Gerhardt erneut den agilen Nmecha, der problemlos aus kürzester Distanz einköpfen konnte (38.).
Bielefeld kam auch nach der Pause nicht mehr ins Spiel zurück. Wolfsburg schüttelte dagegen die drei Niederlagen aus den vergangenen drei Begegnungen mit jeder Minute weiter ab. Arnold zirkelte einen Freistoß in den Winkel (48.). Fünf Minute später köpfte Kruse nach einem Zuspiel von Ridle Baku freistehend aus kurzer Distanz zum Endstand ein. Die Partie war längst entschieden.
In den Schlussminuten beklagte die Arminia die nächsten Verletzten. Florian Krüger musste angeschlagen vom Platz, dann humpelte Hack in die Kabine. Da Kramer nicht mehr wechseln konnte, musste seine Mannschaft die verkorkste Partie in doppelter Unterzahl zu Ende spielen.