Der Freiburger Lukas Kübler (M.) traf zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Tom Weller/dpa)

Der SC Freiburg hält in der Fußball-Bundesliga weiter Kurs auf den Europapokal.

Die Badener besiegten Aufsteiger VfL Bochum hochverdient mit 3:0 (2:0) und zogen nach Punkten zumindest vorübergehend mit dem Tabellenvierten RB Leipzig gleich, der am Sonntag noch bei Bayer Leverkusen zu Gast ist.

Lukas Kübler (5. Minute) und Roland Sallai per Doppelpack (16., 53.) trafen vor 34.000 Zuschauern im Europa-Park Stadion für die starken Gastgeber. Beim VfL sahen Mitte der zweiten Hälfte Mittelfeldspieler Konstantinos Stafylidis wegen eines Fouls (68.) und Trainer Thomas Reis, der sich offenbar zu vehement darüber beschwert hatte, die Rote Karte.

Die Freiburger dürften nun auch mit reichlich Selbstbewusstsein zum DFB-Pokal-Halbfinale beim Zweitligisten Hamburger SV am Dienstag reisen. Die Bochumer liegen mit 36 Zählern weiter im hinteren Tabellenmittelfeld, haben den Ligaverbleib aber noch nicht sicher.

Petersen in Startelf

Die Breisgauer, deren Torjäger Nils Petersen erstmals seit Ende Februar wieder ein Liga-Spiel von Beginn an bestreiten durfte, dominierten die Partie komplett – und lagen nach einer guten Viertelstunde schon 2:0 vorne. Erst tauchte Außenverteidiger Kübler nach einem langen Ball von Nicolas Höfler völlig frei rechts im Strafraum auf und traf sehenswert in den linken Winkel. Dann erhöhte Offensivmann Sallai mit einem platzierten Flachschuss von der rechten Seite, der vom linken Innenpfosten ins Netz sprang. Dem Treffer ging eine riskante, aber wohl regelkonforme Grätsche des Ungarn voraus.

Der VfL hingegen erzeugte zunächst so gut wie keine Torgefahr. Ein Kopfball von Sebastian Polter wurde von Freiburgs Abwehr-Ass Nico Schlotterbeck zur Ecke geklärt (18.) – viel mehr kam nicht von den Gästen. Stattdessen hätte Petersen nach 25 Minuten sogar auf 3:0 erhöhen können, köpfte aus aussichtsreicher Position aber daneben. Der emsige Sallai per Kopf (36.) und Woo-yeong Jeong mit einem Schuss neben das Tor (45.) vergaben weitere Chancen für die Freiburger, die sehr lauf- und spielfreudig auftraten. Und von den Rängen lautstark unterstützt wurden. «Ein Stadion, das kocht» hatte sich SC-Trainer Christian Streich vor der Partie gewünscht – und er bekam es.

VfL-Coach Reis wechselte zur Pause gleich dreimal. Unter anderem kam Stürmer Simon Zoller zu seinem zweiten Einsatz nach langer Verletzungspause. Doch noch bevor die Bochumer zur Aufholjagd hätten ansetzen können, folgte der nächste Rückschlag. Sallai köpfte nach einer schönen Flanke von Jeong zur Entscheidung ein. Es war der zweite Bundesliga-Doppelpack des Nationalspielers. Seinen ersten hatte er im Dezember 2020 gegen den FC Schalke 04 erzielt.

Knapp zehn Minuten nachdem Schlotterbeck das 4:0 verpasst hatte (60.) wurde es nochmal kurz hektisch. Erst sah Stafylidis für ein heftiges Foul an Sallai an der Seitenlinie Rot, dann sein aufgebrachter Coach Reis. Den Rest des Spiels sah der 48-Jährige von der Tribüne aus.

Von Christoph Lother, dpa
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