Bochums Christopher Antwi-Adjei erzielte den Traffer zum zum 1:0. (Urheber/Quelle/Verbreiter: David Inderlied/dpa)

Ein Blitztor, ein Eigentor, ein Glückstor: Der VfL Bochum hat sich im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga eindrucksvoll zurückgemeldet.

Nach zuvor sechs Spielen ohne Sieg bezwangen die Westfalen den FC Augsburg hochverdient mit 3:2 (1:1), verbesserten sich mindestens bis Sonntag auf den am Saisonende rettenden Rang 15 und zogen die Schwaben sogar auch nochmal mit in den Abstiegsstrudel.

Christopher Antwi-Adjei hatte den VfL bereits nach 91 Sekunden in Führung gebracht. Nach dem Ausgleich von Arne Maier (29.) sorgten ein Eigentor von Kapitän Jeffrey Gouweleeuw (60.) und ein glücklich abgefälschter Schuss von Bochums Spielführer Anthony Losillla (62.) für den Heimsieg des VfL. Der eingewechselte Kelvin Yeboah, Neffe des früheren Bundesliga-Torschützenkönigs Anthony Yeboah, verkürzte noch mit seinem ersten Bundesliga-Treffer (85.). Mit 34 Punkten haben die Augsburger zwei Spiele vor dem Saisonende vier Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang, am Sonntag könnte er auf drei schrumpfen.

Spiel mit vielen Torchancen

Es war das Duell der Teams mit den ligaweit wenigsten Chancen, doch wer deshalb einen müden Kick erwartet hatte, wurde gleich positiv überrascht. Antwi-Adjei zog von links an Maximilian Bauer vorbei und drosch den Ball mit rechts aus sieben Metern unter die Latte. Der Schuss schien nicht unhaltbar, doch FCA-Keeper Tomas Koubek bekam zu spät die Hände nach oben. Damit rückte der VfL in der Live-Tabelle auf den Relegationsrang vor, die Augsburger waren nur noch drei Punkte davon entfernt.

Die Gastgeber wurden nun noch lautstärker angetrieben durch ihre Anhänger, die vor dem Anpfiff schon eine schöne blau-weiße Choreo aufgezogen hatten. Die Augsburger waren gleich gezwungen, ebenfalls zu agieren, wollten sie nicht doch noch tief in den Abstiegskampf reingezogen werden – und liefen prompt in einen gefährlichen Konter. Bei dessen Abschluss Takuma Asano den Ball nicht richtig traf (8.). Fünf Minuten später hielt Koubek einen 22-Meter-Schuss von Dominique Heintz gut.

VfL-Fans jubeln über Schalke-Niederlage

Nach 25 Minuten jubelten die Bochumer Fans erneut – allerdings durch ein Tor in München. Denn als Lokalrivale FC Schalke 04 beim FC Bayern in Rückstand geriet, rückten die Bochumer sogar auf Rang 15 vor. Doch das verspielten sie schnell selbst, als Maier aus spitzem Winkel die erste richtige Chance für die Gäste nutzte. Dion Beljo hatte zuvor stark den Ball gegen Philipp Förster erobert und Maier bedient. Wenige zuvor hatte Philipp Hofmann den Ball aus drei Metern aufs Tornetz geköpft und das 2:0 vergeben. Zehn Minuten nach dem Ausgleich hatten plötzlich die Gäste den Führungstreffer auf dem Fuß, doch Saidy Janko blockte Ermedin Demirovic im allerletzten Moment erfolgreich.

Nach der Pause wäre der VfL beinahe noch früher durch ein Eigentor in Führung gegangen, doch nach Felix Uduokhais unglücklicher Freistoß-Verlängerung mit der Hüfte rettete Koubek reaktionsschnell (51.). Kurioserweise wurde der Tscheche neun Minuten später aber doch vom eigenen Mann bezwungen, als der bis dahin ganz starke Gouweleeuw eine scharfe Hereingabe von Antwi-Adjei mit dem Knie ins lange Eck verlängerte. Und keine zwei Minuten später folgte noch so etwas wie ein halbes Eigentor, als der Ex-Bochumer Elvis Rexhbecaj einen Schuss von Losilla unhaltbar für Koubek abfälschte. Die Bochumer feierten ausgelassen, sogar Torhüter Manuel Riemann kam aus seinem Tor gelaufen, um mitzujubeln.

Holger Schmidt, dpa
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