Lucas Ocampos (r) vom FC Sevilla stellte den Fan, der ihn belästigte zur Rede. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jose Breton/AP/dpa)

Eklat in der Primera División: Beim 2:1-Auswärtssieg des FC Sevilla bei Rayo Vallecano in Madrid hat ein Fan des Heimteams einen ausgestreckten Finger an das Gesäß von Gästeprofi Lucas Ocampos gelegt, als der Flügelspieler an der Seitenlinie einen Einwurf ausführen wollte. Der ungewöhnliche Vorfall war am späten Montagabend in der Liveübertragung des spanischen Fernsehens deutlich zu sehen.

Und er sorgte für große Empörung. «So etwas hat man noch nie gesehen!», titelte etwa am Dienstag das Fachblatt «Marca». Die Zeitung «Sport» sprach von einem «Skandal», der Radiosender Cope sah eine «surreale Szene». Der FC Sevilla verurteilte unterdessen die «obszöne und inakzeptable Geste» und forderte Maßnahmen der LaLiga.

Ocampos sagte nach dem Spiel bei DAZN: «Ich hoffe, La Liga nimmt das genauso ernst wie Rassismus und solche Dinge. Ich glaube nicht, dass alle Leute von Rayo so sind, denn sie haben uns immer mit Respekt behandelt, aber es gibt immer einen Dummkopf.» Es müsse nun Konsequenzen geben. Der Vorfall sei von den Kameras ja festgehalten worden. «Wir können uns alle vorstellen, was los wäre, wenn so etwas im Frauenfußball passieren sollte», sagte Ocampos.

«Ich hoffe, dass ihnen so etwas nie passiert»

Auf dem Platz hatte sich der 29 Jahre alte Argentinier nach der Belästigung kurz umgedreht, um den jungen Fan zur Rede zu stellen. Er blieb aber ruhig und rief nur den Schiedsrichter herbei. Er habe sich «zurückgehalten» und nicht heftiger reagiert, weil er zwei Töchter habe. «Ich hoffe, dass ihnen so etwas nie passiert», sagte er.

Einige Fans lachten über den Vorfall, die Spieler von Rayo riefen die Anhänger daraufhin dazu auf, sich zu benehmen. Rayo-Boss Raúl Martín Presa sagte anschließend im spanischen TV, der Club verurteile die Belästigung und werde Maßnahmen ergreifen. «Wir werden den Fan identifizieren, seine Dauerkarte wird eingezogen, er wird mit einem Stadionverbot und mit einer Geldstrafe belegt. Der Club trägt aber keine Schuld und sollte nicht bestraft werden.»

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