Stefan Kuntz soll die Türkei zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar führen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)

Der bisherige deutsche U21-Auswahlcoach Stefan Kuntz unterschreibt am heutigen Montag (14.00 Uhr) seinen Vertrag als neuer Trainer der türkischen Fußball-Nationalmannschaft. Der 58-Jährige wird dann offiziell Nachfolger von Senol Günes.

Seine Aufgabe ist es, die Türkei zur Weltmeisterschaft 2022 in Katar zu führen. Kuntz traf am Sonntagabend am Flughafen in Istanbul ein, wie auf einem Video zu sehen war.

WAS ERWARTET KUNTZ: Auf jeden Fall wird der Europameister von 1996 mit hohen Erwartungen konfrontiert. Die Türkei sieht sich spätestens seit WM-Platz drei 2002 als bedeutende Fußball-Nation. Das sang- und klanglose EM-Aus in der Vorrunde nach Niederlagen gegen den späteren Europameister Italien, Wales und die Schweiz hatte daher das Vertrauen in Senol Günes geschwächt, dass er die Nationalmannschaft zu großen Erfolgen führen kann. Die 1:6-Pleite in der Qualifikation zur WM 2022 in Katar gegen die Niederlande war dann den Verbandsverantwortlichen zu viel.

WIE IST DIE AUSGANGSPOSITION: Abgesehen von der Klatsche gegen die Niederländer ist die Lage gar nicht so schlecht. In der Gruppe G ist die Türkei nach sechs Spielen mit elf Punkten Dritter hinter den Niederlanden und Norwegen mit je 13 Zählern. Sowohl die direkte Qualifikation für die Katar-WM ist also noch drin als auch der Umweg als Gruppenzweiter über Playoff-Spiele. Da kommt dem ersten Spiel unter der Ägide Kuntz gleich eine besondere Bedeutung zu: Die Türkei empfängt am 8. Oktober in Istanbul Norwegen mit Stürmer-Star Erling Haaland. Anschließend folgen am 11. Oktober das Gastspiel in Lettland sowie im November die Rückspiele gegen Gibraltar und Montenegro.

WAS PASSIERT BEIM DFB? Der Verband muss nun einen Nachfolger für seinen erfolgreichsten U21-Trainer suchen. Immerhin führte Kuntz die wichtigste deutsche Nachwuchsmannschaft in drei Endspiele, gewann 2017 und 2021 den Titel. Nach dem Vorrunden-Aus mit der deutschen Olympia-Auswahl zuletzt in Japan hatte der Europameister von 1996 seine Zukunft offen gelassen. Viel Zeit bleibt dem DFB nicht, um eine erfolgversprechende Lösung zu finden. Denn für die deutsche U21 geht es in der EM-Qualifikation am 7. Oktober in Paderborn gegen Israel weiter, danach folgen in diesem Jahr noch drei weitere Spiele. Daher wird mit einer internen Lösung durch das Aufrücken von U20-Coach Christian Wörns oder U19-Trainer Hannes Wolf gerechnet.

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